Lauenburg. Fünf Monate lang wird die Lauenburger Elbbrücke saniert. Vollsperrungen sind dabei nicht zu vermeiden.
Vom kommendem Monat an bis in den Oktober werden die Nerven vieler Autofahrer auf eine harte Probe gestellt: In diesem Zeitraum wird die Lauenburger Elbbrücke saniert. Dies hatte Verkehrsminister Klaus Buchholz kürzlich bei der Vorstellung der wichtigsten Straßenbauprojekte des Landes mitgeteilt.
So gut die Nachricht auch ist, es gibt eine Kehrseite der Medaille: Zeitweise wird es Teilsperrungen gaben, aber auch gelegentliche Vollsperrungen der Brücke sind nicht vermeidbar. Anders als in den vergangenen Jahren soll die marode Brücke diesmal nämlich nicht nur geflickt, sondern gründlich repariert werden. Das ist auch dringend erforderlich, vor zwei Jahren erhielt die Lauenburger Brücke die schlechteste Zustandsnote, die in Deutschland vergeben wird. Bereits 2009 bescheinigte ein Gutachten der Lauenburger Elbbrücke „erhebliche Spannungsüberschreitungen“.
Bahn und Landesbetrieb für Straßenbau teilen sich Zuständigkeit
In einigen Jahrzehnten würde die Ankündigung der Sanierung Autofahrer wahrscheinlich kalt lassen. Wie berichtet, plant das Land nämlich die Errichtung einer neuen Elbbrücke, die nur für den Straßenverkehr genutzt wird. Über die jetzige Brücke rollen dann nur noch Güter- und Personenzüge. Doch das ist noch Zukunftsmusik, bisher steht noch nicht mal fest, wo die Brücke über die Elbe führen wird.
Noch teilen sich die Deutsche Bahn und der Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr die Zuständigkeit für die Brücke – die Bahn für das Tragwerk und der Landesbetrieb für den Gehweg und Straßenbelag. Bei Reparaturarbeiten in den vergangenen Jahren hatte es das eine oder andere Mal bei der Abstimmung ordentlich geknirscht. Das soll jetzt anders werden. „Die Bahn steht mit dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr im ständigen Dialog. Straßensperrungen werden im Vorwege mit den zuständigen Behörden abgestimmt und rechtzeitig bekannt gegeben“, teilt die Bahn auf Nachfrage mit.
Vollsperrungen der Brücke während der Sanierung nicht zu vermeiden
Nachdem während der vergangenen Baumaßnahmen meist eine halbseitige Sperrung genügte, sind jetzt zeitweise Vollsperrungen nicht vermeidbar. Noch im März war die Rede von „drei Tagen in den Sommerferien“, an denen die Brücke wahrscheinlich gesperrt sein würde. Jetzt wollen sich weder die Bahn, noch der Landesbetrieb diesbezüglich festlegen. Die geplanten Arbeiten erfordern nämlich nicht nur eine genaue Abstimmung untereinander, sondern auch mit der geplanten Sanierung der Geesthachter Elbbrücke. Ein gleichzeitige Sperrung würde zu einem riesigen Verkehrschaos in der Region führen.
Die Sanierung der verrosteten Stahlbauträger und der Brückenlager sollte ursprünglich zuerst erfolgen. Während dieser Arbeiten muss die Brücke gesperrt werden. Von diesem Zeitplan ist die Bahn jetzt abgerückt. „Nach dem jetzigen Stand werden die geplanten Arbeiten an den Brückenlagern gemeinsam mit Gleisbauarbeiten in Büchen im Oktober stattfinden. Durch die gemeinsame Nutzung der Streckensperrung zwischen Büchen und Lüneburg werden die Auswirkungen auf den Zugverkehr somit so gering wie möglich gehalten“, heißt es jetzt.
Alle Beteiligten stimmen diesmal Zeitplan der Sanierung ab
Das Problem: Noch ist nicht abschließend geklärt, ob der Landesbetrieb in dieser Zeit auch den Straßenbelag erneuern kann. Das wäre nämlich ein Abwasch und würde eine weitere Sperrung der Brücke überflüssig machen. Man sei in der Abstimmung, heißt es. Ursprünglich war die Instandsetzung des Gehweges sowie die Erneuerung der Entwässerungsläufe und des Straßenbelages für Ende nächsten Jahres geplant.
Anders als bei vergangenen Arbeiten an der Brücke ist diesmal auch die Stadt Lauenburg mit im Boot. „Wir werden über alle Schritte informiert, damit wir die Betriebe im Industriegebiet rechtzeitig über anstehende Sperrungen informieren können“, versichert Bauamtsleiter Reinhard Nieberg.