Lauenburg. An der Lauenburger Albinus-Gemeinschaftschule haben drei junge Freiwillige einen guten Draht zu den Schülern.

Das Abiturzeugnis in der Tasche – und nun? Eine Banklehre oder doch lieber auf den gewünschten Studienplatz warten? Was mit Kindern oder irgendwas mit Medien? Für viele Schulabgänger ist die Zeit als „Bufdi“ (Bundesfreiwilligendienst) eine Gelegenheit, über diese Fragen nachzudenken.

Die eigene Schulzeit noch vor Augen

Ganz so schlecht hatte Johannes Burmester seine Zeit in der Albinus-Gemeinschaftsschule wohl nicht in Erinnerung, als er sich auf die von der Stadt ausgeschriebene Stelle als „Bufdi“ bewarb. Schließlich sind seine ehemaligen Lehrer plötzlich Kollegen. „Ich fühle mich ernstgenommen, sowohl von den Lehrern als auch von den Schülern“, sagt der 20-Jährige. Kein Wunder: Schließlich ist seine Stelle keine einfache Praktikantenstelle.

Der junge Mann schaut den Schülern während des Unterrichts über die Schulter, gibt hier und da Tipps oder fragt Vokabeln ab. Einige Schüler kennen Johannes Burmester noch, als dieser hier selbst die Schulbank gedrückt hatte. Wahrscheinlich ist das der Grund, weshalb der „Bufdi“ ihr Vertrauen genießt. Ein offenes Wort fällt da meist nicht schwer.

Die drei Freiwilligen arbeiten Hand in Hand

Aber nicht nur Johannes Burmester arbeitet derzeit als junger Freiwilliger in der Albinus-Gemeinschaftsschule. Sascha Bachmann und Daniel Gilau absolvieren an der Schule gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr. Die Abkürzung „FSJler“ ist nicht ganz so griffig wie „Bufdi“, ansonsten unterscheiden sich die Freiwilligendienste nicht gravierend. Der Bundesfreiwilligendienst kann mehrmals geleistet werden, das Freiwillige Soziale Jahr nur einmal. Hier gibt es auch eine Altersgrenze bis 26 Jahre.

Der Bundesfreiwilligendienst hat dagegen keine Altersgrenze und kann neben der Berufstätigkeit auch in Teilzeit absolviert werden. In der Albinus-Gemeinschaftsschule arbeiten die drei Freiwilligen Hand in Hand. Auch Sascha Bachmann kennt die Schule wie seine Westentasche. „Ich habe hier seit der fünften Klasse gelernt und voriges Jahr mein Abitur gemacht. Während meiner Schulzeit gab es auch einen ,FSJler’. Das hat mit gefallen. Mir war klar, sollte ich mich auch mal dafür entscheiden, dann nur auf meiner alten Schule“, sagt er.

Immer mehr Verantwortung übernehmen

Daniel Gilau kannte die Schule nur aus den Erzählungen seiner Geschwister. Er wohnt in Geesthacht, und hat seine Entscheidung nicht bereut, die Stelle als „FSJler“ in Lauenburg angetreten zu haben.

Für den Einsatz der drei Freiwilligen ist Verbindungslehrer Florian Volksdorf verantwortlich. „Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht. Die jungen Leute haben einen guten Draht zu den Schülern. Schließlich liegt ihre eigene Schulzeit nicht weit zurück“, sagt er. Deshalb übernehmen die jungen Leute in der Schule auch immer mehr Verantwortung. „Ich durfte schon Experimente vorbereiten und Hilfestellungen geben. Wir bekommen sogar immer öfter die Möglichkeit, ganze Unterrichtsstunden zu leiten“, erzählt Daniel Gilau.

Und nach dem Freiwilligendienst? Für ihn ist die Sache klar: Er will Lehrer werden. Seine beiden Mitstreiter sind da noch unschlüssig. Auf jeden Fall sei die Zeit an der Schule aber eine Lebenserfahrung, die ihnen niemand mehr nehmen könne, sind sie sich einig.