Lauenburg. Die Auswertung des Sportentwicklungsplans liegt jetzt vor. Die Umfrage zeigt den Bedarf für einen weiteren Sportplatz.

Eigentlich sollte der Bau der neuen Dreifeld-Sporthalle am Lauenburger Schulzentrum Ende dieses Jahres vollendet sein. Aber noch herrscht Ruhe am Hasenberg. Weit und breit sind weder Abrissbirne noch Bagger zu sehen, die Platz für die neue Halle schaffen sollen. Dabei ist der Neubau der rund 2000 Quadratmeter großen Halle nach den bisherigen Förderbedingungen eigentlich an strenge Fristen gebunden. Ein Kernpunkt: Alle Leistungen sollen bis Ende Dezember abgerechnet sein.

„Die Anforderungen an den Neubau sind extrem hoch“, erklärt Stadtkämmerer Thomas Burmester die Verzögerung. Laut Projektplanung wird die Halle mit einer effizienten Heizungsanlage, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie der zusätzlichen Nutzung regenerativer Energien wie Wärmepumpe und Photovoltaik ausgestattet. Das Ziel ist einen CO 2 -Reduzierung von 70 Prozent gegenüber dem Bestandsgebäude. Da sind viele Genehmigungsverfahren nötig, die abgeschlossen werden müssen, bevor die alte Halle abgerissen und der Bau der neuen starten kann.

Der Bund sichert seinen Zuschuss auch für das Jahr 2021 zu

„Der Bau wird 2021 starten“, so Burmester. Die Förderung sei gesichert: Es gäbe Einvernehmen mit dem Bund, dass das Fördergeld auch 2021 fließt. Es geht um drei Millionen Euro, die aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ nach Lauenburg fließen.

Zusätzlich gibt es bereits eine Zusage über eine Sonderbedarfszuweisung in Höhe von 450.000 Euro. Die restlichen Baukosten müssen aus dem Stadthaushalt finanziert werden, wenn sich nicht weitere Förderquellen erschließen lassen.

Geplant ist wie berichtet eine moderne Halle für den Schul- und Vereinssport, in der ein großzügiges Foyer, Geräteräume, Verkaufskiosk, barrierefreie Sanitär- und Umkleideräume, Glasfronten und eine Tribüne für bis zu 199 Zuschauer vorgesehen sind. Um den Trampolinsport im Wettkampfbetrieb betreiben zu können, wird die Deckenhöhe mit neun Meter statt der üblichen sieben Meter geplant.

1500 Lauenburger Haushalte wurden befragt

Das Vorhaben ist eingebunden in übergeordnete stadtentwicklungspolitische Planungen wie das Sportstättenentwicklungskonzept, das in den vergangenen Jahren erstellt wurde. Experten des Institutes für Sportwissenschaften in Kiel hatten nach dem Zufallsprinzip 1500 Lauenburger Haushalte ausgewählt, um unter anderem etwas über die Freizeitaktivitäten der Familienmitglieder zu erfahren. Gefragt wurde unter anderem, welche Sportangebote die Lauenburger wahrnehmen und welche sie sich wünschen.

„Wir wollten herausfinden, wie groß die Nachfrage nach sportlicher Betätigung ist, wie sich das mit dem Angebot deckt. Und wie wir die Sportstätten künftig entwickeln müssen“, erläuterte der Leiter des Stadtentwicklungsamtes, Reinhard Nieberg, die Analyse. Fakt ist: Künftig wird es nur noch Fördermittel für Neubauten oder Sanierungen geben, wenn die Stadt einen Sportentwicklungsplan vorweisen kann. .

375 Lauenburger haben sich die Zeit genommen, den Fragebogen auszufüllen. 250 von ihnen gaben an, sich in der Freizeit gern sportlich zu betätigen. Mittlerweile liegt die Auswertung der Stadt vor. „Deutlich ist der Bedarf für einen dritten Trainingsplatz“, sagt Burmester. An eine dritte Halle, die mal im Gespräch war, ist derzeit nicht zu denken, auch wenn die beiden alten Hallen bereits durch Schul- und Vereinssport ausgelastet sind.

Für weiteren Bolzplatz nahe Moorring fehlt derzeit das Geld

Da geht es um einen fehlenden Standort sowie um fehlende finanzielle Mittel. „Wir konzentrieren uns erstmal auf den Neubau der Halle am Hasenberg“, sagt Burmester, erwähnt aber auch den Bolzplatz am Moorring, der tagtäglich von vielen Jugendlichen genutzt werde. „Auch hier sehen wir nach der Auswertung der Fragebögen des Sportentwicklungskonzepts einen Bedarf nach einer weiteren Möglichkeit zum Trainieren“, sagt er.

„Generell haben wir hier in Lauenburg viele Sportangebote und fühlen uns als Kommune in der Hinsicht gut aufgestellt. Das haben die Ergebnisse des Sportentwicklungsplans bestätigt“, konstatiert Burmester. Zu verbessern gebe es immer etwas, gibt er zu. Nur müssten dafür eben auch die finanziellen Mittel bereitstehen. „Unser Augenmerk liegt jetzt aber erstmal auf dem Ausbau der Weingartenschule.“