Krüzen. Das Zebra-Gehege im Tierpark Krüzen ist wieder besetzt. Nandus und Kamele erwarten ebenfalls Nachwuchs. Ein Ortstermin.
Zebra Bani (5) wedelt gelassen mit seinem Schweif. Sein Blick wandert immer wieder vom Holzunterstand, in dem seine beiden neuen Mitbewohner dösen, zu den Besuchern, die neugierig zu ihm blickend. Die aktuelle Hitze stört ihn nicht. Schließlich hat er zuvor auf der Insel Mallorca gelebt. Erst seit wenigen Tagen wohnt er im hohen Norden, im Tierpark Krüzen bei Lauenburg.
Juniorchefin Sandra Zeyn-Drewke freut sich über den Neuzugang: „Wir hatten für eine lange Zeit das Zebra-Gehege nicht besetzt. Die Tiere sind verstorben.“ Der Wunsch nach neuen Zebras sei aber stetig da gewesen. „Ich habe dann immer wieder in die deutschland- und europaweiten Tauschlisten geschaut und bin schließlich fündig geworden.“
Tierpark ist rund 60.000 Quadratmeter groß
Nun können die Besucher drei neue Chapmann-Zebras bestaunen: Hengst Bani aus Spanien, Stute Shiro (1) vom Erfurter Zoo und Shorty (1) aus dem Serengeti Park Hodenhagen. Alle drei sind am vergangenen Wochenende per Tiertransport mach Krüzen gekommen. „Nun gewöhnen sich die drei erst einmal in Ruhe ein“, so Zeyn-Drewke. Chapman-Zebras können bis zu 1,60 Meter Schulterhöhe groß und bis zu 300 Kilogramm schwer werden. Die meisten Tiere werden zwischen 20 und 35 Jahre alt.
Im rund 60.000 Quadratmeter großen Tierpark Krüzen gibt es derzeit aber auch Neugeborene zu sehen. So beispielsweise im Ziegengehege, das von den Besuchern auch betreten werden darf. „In der Nacht sind zwei kleine Ziegen auf die Welt gekommen“, sagt die Juniorchefin und sucht nach ihnen. Sie haben sich mit ihrer Mutter hinter einem Baumstamm versteckt. Zeyn-Drewke nimmt sie kurz hoch und sagt: „Die sind fit und munter. Durch die Sonne sind sie nach der Geburt schnell getrocknet.“
Lama bekommt in den nächsten Tagen ihr Baby
Etwas weiter hat es sich ein Nandu in einer schattigen Ecke gemütlich gemacht. Das Männchen ist aufmerksam, reagiert beim Zücken der Kamera und schaut im richtigen Moment hin. „Seit ein paar Tagen sitzt der Hahn auf neun Eiern und brütet sie aus. Meistens 40 Tage lang“, erzählt Zeyn-Drewke. Bei den südamerikanischen Laufvögeln übernehmen die Hähne das Brutgeschäft, gelegentlich auch für die Eier gleich mehrerer Hennen. Im vergangenen Jahr sind drei Nandus im Tierpark geboren worden. „Wir haben hier aktuell einen Babyboom“, sagt die Chefin und lacht.
So geht es auch schon direkt weiter zu den Lamas. „Ich warte jeden Tag darauf, dass das Weibchen ihr Baby bekommt“, sagt sie und blickt zum Nachbargehege hinüber, in dem sich mehrere Kamele auf dem Boden liegend sonnen. Unter ihnen ist auch der kleine Wotan, der am 12. April das Licht der Welt erblickte. „Da seine Mutter nicht genug Milch hatte und die Produktion nach den ersten zehn Tagen dann versiegt ist, haben wir ihm anfangs alle zweieinhalb Stunden das Fläschchen gegeben“, erzählt Zeyn-Drewke. Nun sei das nicht mehr notwendig.
Tierpark ist gut durch durch die Krise gekommen
Im Tierpark ist die andauernde Coronapandemie so gut wie nicht zu spüren. „Im Großen und Ganzen sind wir gut durch die Krise gekommen. Nicht zuletzt auch, weil die Spendenbereitschaft der Menschen sehr groß war, als durch die mehrwöchige Schließung wichtige Einnahmen fehlten.“ Auf dem Hof gibt es aber dennoch ein paar Corona-Regeln zu beachten: So können Besucher nicht wie gewohnt das Känguru-Gehege von zwei Seiten aus auf einem Pfad entlang gehen. Hier gibt es nun ein Einbahnstraßen-System. Außerdem bleibt die Hüpfburg weiterhin ohne Luft. Das Café ist wieder geöffnet. Allerdings findet hier nur ein Außer-Haus-Verkauf statt. „Wir sind mit den aktuellen Besucherzahlen zufrieden und hoffen, dass das so bleibt. Auch, wenn nun die Hitze kommt und viele eher ins Freibad wollen. Vielleicht ist das ja zu Coronazeiten anders“, hofft Zeyn-Drewke.