Lauenburg. Lauenburgs Bands und Musiker wollen ein Zeichen setzen: Sie spielen zugunsten der Gastronomen, die durch die Coronakrise gebeutelt sind.
Kolja Niemeyer ist Musiker mit Leib und Seele, ein waschechter Lauenburger und Sänger der Partyband „Grinch“. Besonders gern spielt die Truppe vor heimischem Publikum. „Die Kneipen und Restaurants der Stadt sind es, die uns Musikern eine Bühne geben. Es tut weh, dass es den Gastronomen der Stadt durch die Coronakrise derzeit so schlecht geht“, meint er und glaubt, es sei Zeit, etwas zurückzugeben.
Eintritt zahlen und Gastro-Gutschein erhalten
Mit den Musikerkollegen anderer Lauenburger Bands war er sich schnelle einig: „Es gibt eine fette Mucke, wenn das alles vorbei ist.“ Die Idee: Ein Benefizkonzert, bei dem es statt Eintrittskarten Gutscheine gibt, die bei Lauenburger Gastronomen später eingelöst werden können. Ehrensache, dass alle Musiker ohne Gage spielen wollen.
Bei der Stadt rannte Kolja Niemeyer mit dieser Idee offene Türen ein. „Die Wirte und Gastronomen sind ein wichtiges Standbein unserer Stadt, sei es bei Festen und Feiern oder für den Tourismus“, weiß Lauenburgs Veranstaltungsmanager, Andy Darm. Deshalb sei es keine Frage, dass die Stadt bei der Aktion mit im Boot ist. Das Problem: Bisher kann niemand voraussagen, wann das Konzert steigen kann. Auch der Veranstaltungsort ist noch völlig offen.
Spontane Party: Kein Problem für die Stadt
Für Andy Darm ist das aber überhaupt kein Problem: „Nach dem Hochwasser 2013 hatten wir spontan eine tolle Party für alle Helfer organisiert. Das ging Hand in Hand und war eine ganz tolle Sache“, erinnert er sich.
Ähnliches schwebt ihm auch vor, wenn in der Coronakrise das Schlimmste überstanden ist. Vielleicht im September, bei schönem Spätsommerwetter. Vier Wochen Vorbereitungszeit sollten reichen, schätzt er ein. Für Kolja Nieberg ist die Aktion der Musiker vor allem eine symbolische Geste. „Für die Wirte kommt es gerade knüppeldick. Aber wenn es hart auf hart kommt, halten Lauenburger zusammen“, ist er überzeugt. Hintergrund: Anders als viele Geschäfte und Dienstleister, haben Gastronomen bisher keinerlei Aussicht auf eine baldige Öffnung ihrer Betriebe. Rund 25 Gaststätten und Imbissbetriebe gebe es derzeit in Lauenburg, hat Andy Darm gezählt.
Noch Sponsoren für das Konzert gesucht
Drei feste Zusagen Lauenburger Bands hat Kolja Niemeyer bereits in der Tasche. Er ist davon überzeugt, dass weitere folgen werden. Die Stadt will das Konzert organisatorisch und mit technischem Equipment unterstützen. Auch um einen geeigneten Ort für das Konzert will der Veranstaltungsmanager sich kümmern. Er hofft, dass sich Lauenburger Unternehmen, die derzeit von der Coronakrise nicht so sehr gebeutelt werden, sich als Sponsoren ebenfalls an dem Musikereignis beteiligen. „Das wäre ein tolles Signal für den Zusammenhalt der Stadt“, meint er.