Lauenburg. Alexander Prochnow (29) ist seit dem 15. März für das Familienzentrum im Einsatz. Aktuell bietet er eine telefonische Beratung an.

Die Interviewsituation ist ungewohnt: Anstatt in das Awo-Familienzentrum (Graf-Bernhard-Ring 16) hineinzugehen, findet das Gespräch mit Alexander Prochnow draußen vor der Tür statt – mit 1,5 Meter Abstand. Ungewohnt, auch ein Stichwort für Prochnow, der alles andere als einen normalen Einstieg in seinen neuen Job als Koordinator des Familienzentrums hatte.

„Als ich am 15. März mit meiner neuen Stelle anfing, kam gerade die Allgemeinverfügung zum Verbot und zur Beschränkung von Kontakten in besonderen öffentlichen Bereichen heraus. Also sowohl für die Kita, als auch für das Familienzentrum samt Gruppen- und Beratungs­angeboten“, sagt der 29 Jahre alte Lauenburger. Prochnow ist in Lauenburg geboren und aufgewachsen. „Ich kenne die Stadt und weiß um ihre Besonderheiten“, sagt er und schaut zum Gebäude herüber, was 2011 errichtet wurde. Dann sagt er: „Es ist ungewohnt ruhig hier. Sonst ist hier immer viel Kindergelache zu hören. Viele Menschen gehen im Familienzentrum ein und aus. Jetzt hört man sogar die Vögel zwitschern.“

Zwei Tage in der Woche studiert Prochnow noch

Prochnow studiert derzeit noch in Lüneburg und macht den Master in LBS Sozialpädagogik. Zuvor hat er eine Ausbildung als Erzieher gemacht und knapp fünf Jahre in diesem­ Job gearbeitet. „Jetzt möchte ich neben meinem Studium weiterhin Praxiserfahrung sammeln“, sagt er. Da sei die Stelle als Koordinator genau richtig.

Der 29-Jährige übernimmt die Stelle von Ute Heitmann, die Anfang des Jahres die Awo verlassen hat. 19,5 Stunden ist Prochnow in der Woche vor Ort. „Montags und freitags bin ich meistens in Lüneburg und studiere. Die anderen Tage arbeite ich in Lauenburg“, erzählt­ er, nickt und scheint mit seiner getroffenen Entscheidung sehr zufrieden zu sein.

Beratungsstelle extra für Mutter/Vater-Kind-Kuren

Prochnow übernimmt neben Organisations- und Planungsaufgaben der einzelnen Gruppenangebote auch die Beratungsstunden für Eltern. „Wir sind quasi die Anwälte der Eltern, und somit ist unsere Beratungsaufgabe auch sehr wichtig.“ Aufgrund der Coronasituation gebe es derzeit­ nur Telefongespräche. Bei Sorgen und Problemen können­ sich Familien mit Kleinkindern dienstags von 9 bis 12 Uhr bei Franziska Wielts melden. Mittwochs von 8 bis 11 Uhr sowie donnerstags von 16 bis 19 Uhr steht Alexander Prochnow unter Telefon 04153/5 98 53 22 für alle Eltern bereit.

Auch gibt es eine Beratungsstelle für Mutter/Vater-Kind-Kuren. Telefonisch kann mit Birgit Giese unter 04153/5 98 53 26 Kontakt aufgenommen werden. Die Migrationssozialberatung­ ist ebenfalls geschlossen. Es kann aber bei Bedarf per Telefon unter 0175/7607117 mit Yassine Abouadaoui ein Beratungsgespräch geführt werden.

Fokus auf Alleinerziehende weiter ausrichten

Wenn die Coronakrise vorbei ist und ganz allmählich der Alltag wieder einkehrt, möchte sich Prochnow auch neuen Projekten widmen. „Mir liegt es sehr am Herzen, dass wir den Fokus unserer Arbeit auch auf alleinerziehende Mütter und Väter weiter ausrichten“, so Prochnow, der in seiner Freizeit gern mal an der Elbe spazieren geht. „Es wäre klasse, wenn wir Alleinerziehenden eine größere Lobby geben und sich Gleichgesinnte vernetzen könnten.“

Darüber hinaus möchte er den guten Kontakt zu anderen Einrichtungen in Lauenburg halten und fördern.