Lauenburg. Flutschutz und Rote Brenndolde machen die Planung der Umgehungsstraße in Lauenburg schwierig. Das Projekt steht noch ganz am Anfang.
In Schwarzenbek ist die Ortsumgehung fast auf der Zielgeraden, in Geesthacht gibt es nach wie vor mehr als 100 Einwendungen gegen das Planfeststellungsverfahren und in Lauenburg steht die Planung erst am Anfang. „Die Mitarbeiter vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein arbeiten mit Hochdruck an den Projekt. Allerdings gibt es noch keinen konkreten Zeitplan, Kostenrahmen oder gar eine Trasse“, sagt Reinhard Nieberg,
Trotzdem will die Stadt die Bürger schon jetzt über die Planungen informieren. Wie berichtet, ist der Landesbetrieb (LBV), Niederlassung Lübeck, im mai 2018 mit der Planung der Ortsumgehung Lauenburg Ost vom zuständigen Verkehrsministerium beauftragt worden. „Diese Ortsumgehung soll zur Entlastung der Hafenstraße und Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in unserer Stadt beitragen. Derzeit ist der LBV mit der Maßnahme in der Voruntersuchung und beabsichtigt die Bürger sowie insbesondere die Betriebe des Industriegebietes frühzeitig in den Planungsprozess einzubinden“, erläutert der Bauamtsleiter.
Wo die Anbindung an die B 5 erfolgt, ist noch offen
Einen entsprechenden Termin für die erste so genannte Öffentlichkeitsbeteiligung gibt es am Donnerstag, 5. März um 19 Uhr im Forum der Albinus-Gemeinschaftsschule an der Schulstraße. „In der Veranstaltung wird das Projekt vom LBV sowie das Projektteam und die einzelnen Planungsschritte vorgestellt. Des Weiteren soll ein Informationsaustausch mit den Anwesenden stattfinden. Alle Interessierten sind hierzu eingeladen“, sagt Bürgermeister Andreas Thiede. Zu hoch sollten die Erwartungen allerdings nicht sein. Denn bei Umgehungsstraßen braucht man einen langen Atem. In Geesthacht und Schwarzenbek laufen die Planungen bereits seit mehr als 30 Jahren und ein Baubeginn ist allenfalls in der Europastadt in Sicht.
Davon ist Lauenburg weit entfernt. „Es gibt diverse mögliche Trassen. Alle bringen Probleme mit sich. Das ist das einzige, was bislang feststeht“, sagt Nieberg. Fest steht lediglich, dass die Anbindung an der Elbbrücke erfolgt und die Bahnlinie entweder mit einem Tunnel oder einer Brücke gequerte werden muss. Wo die Anbindung an die Bundesstraße 5 erfolgt, ist ebenfalls offen.
Im Bereich der Brücke muss Hochwasserschutz berücksichtigt werden
Probleme gibt es indes reichlich. Zum einen muss im Bereich der Brücke der Hochwasserschutz berücksichtigt werden. Zum anderen gibt es in dem Korridor, in dem die möglichen Trassen verlaufen auch eine Niederung im Bereich des Gewerbegebiets auf der die Rote Brenndolde wächst.
Diese Pflanze ist vom Aussterben bedroht und steht auf der Roten Liste in der Gefährdungsklasse 1 (stark gefährdet. „Wegen der Brenndolde konnten wir aus Naturschutzgründen vor fast 20 Jahren bereits die Erweiterung des Gewerbegebiets nicht realisieren“, erinnert Nieberg. Es gibt in ganz Schleswig-Holstein nur zwei Vorkommen der Brenndolde – eines davon in Lauenburg. Umsetzen lässt sich die Pflanze nicht, weil sie einen bestimmten Lebensraumtyp benötigt. Die Brenndolde wächst auf Stromtalwiesen sind Auenwiesen wie diese im Lauenburger Gewerbegebiet vorkommen. Es wird also eine langer Weg bis zur Umgehung.