Lauenburg. Ein neues Präventionskonzept der Albinus-Gemeinschaftsschule bündelt Maßnahmen zur Vorbeugung. Politiker beraten am Dienstag darüber.
Sie greifen ein, wenn es „brennt“: Meike Pedemonte und Michael Heuser sind Schulsozialarbeiter an der Albinusschule. Jugendliche kommen oft mit einem ganzen Rucksack von Problemen in den Unterricht. Manche reagieren darauf mit Verschlossenheit, andere flippen regelmäßig aus.
Jetzt legt die Albinus-Gemeinschaftsschule ein Präventionskonzept gegen Gewalt und Drogenmissbrauch vor. „Die Erscheinungsformen der Gewalt in Schulen sind vielfältig. Sie reichen von Disziplinlosigkeit im Unterricht, verbalen und körperlichen Attacken gegenüber Mitschülern und Lehrkräften, Mobbing, Cybermobbing, Regelverletzungen, Zerstören von Schuleigentum, Diebstahl bis hin zu Raub und Erpressung“, heißt es in der Einleitung. Deshalb soll künftig bereits in der 5. Klasse mit einem Sozialkompetenztraining begonnen werden. Dabei werden gleich zu Beginn individuelle Regeln für jede Klasse erstellt, die dann als gemeinsamer Vertrag unterschrieben und in der Klasse als Orientierung ausgehängt werden.
Thema Drogen sorgte 2019 für Aufregung
Streitigkeiten unter den Schülern helfen ausgebildete Streitschlichter der 8. Klassen zu lösen. Diese Schüler lernen Formen der Gesprächsführung, Möglichkeiten der Deeskalation und Sicherheit im Auftreten.
Die Erarbeitung eines Suchtpräventionskonzeptes ist den Schulen gesetzlich vorgeschrieben. Und das aus gutem Grund: Bereits sieben Prozent der 12- bis 15-Jährigen haben Erfahrungen mit Haschisch oder Marihuana. Die Tendenz ist eher steigend. Dies geht aus dem Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung hervor. Durch das Schulprojekt „Be smart – don’t start“ sollen Siebtklässler vom Rauchen abgehalten werden. Gelingt das, kann die Klasse interessante Preise gewinnen. Ob sie sich an dem Wettbewerb beteiligen, entscheiden die Jugendlichen selbst.
Präventionskonzept befasst sich mit Sozialen Medien
Das Thema Drogen an der Albinus-Gemeinschaftsschule hatte im vergangenen Jahr für Aufregung gesorgt. In einem offenen Brief hatten sich besorgte Eltern an Bürgermeister Andreas Thiede gewandt. Ein Vater hatte ihm sogar ein Päckchen „Gras“ (Marihuana) auf den Schreibtisch gelegt, das er zuvor aus einem Gebüsch am Hasenberg in der Nähe der Albinus-Gemeinschaftsschule gefischt hatte.
Das Thema Soziale Medien wird in dem Präventionskonzept ebenfalls nicht ausgeklammert. Die Schüler erfahren, was im Internet erlaubt ist und was nicht. Dabei geht es unter anderem auch um das Recht am eigenen Bild, die Beachtung von Altersgrenzen und die Gefahren bei der Freigabe persönlicher Daten und freizügiger Fotos. Das Konzept enthält außerdem Maßnahmen zu Sexualerziehung und Verhütung sowie Tipps für die Schüler, um nicht in eine Schuldenfalle zu tappen.
Das Präventionskonzept der Schulsozialarbeit an der Albinus-Gemeinschaftsschule steht auf der Tagesordnung der Sitzung des Ausschusses für Bürgerangelegenheiten, Soziales, Jugend und Sport am Dienstag, 11. Februar, um 19 Uhr im Forum der Schule. Außerdem beraten die Ausschussmitglieder unter anderem über den Bau einer Kindertagesstätte. Zu Beginn der Sitzung ist eine Einwohnerfragestunde vorgesehen.