Lauenburg. Die Jury hat entschieden und aus 256 Bewerbungen ausgewählt: Nun stehen die fünf Gewinner fest. Alle Infos zum Verfahren.
Bei der Vergabe der Stipendien 2020 für das Künstlerhaus standen die Juroren vor keiner leichten Aufgabe: 256 Bewerbungen in den Bereichen zeitgenössische bildende Kunst, Literatur und Komposition waren eingegangen, nach einer Vorauswahl noch 82 übrig geblieben. Am späten Nachmittag stand das Ergebnis schließlich fest.
Die drei ausgewählten Stipendiaten für bildende Kunst konnten sich „durch ein hohes Maß an Professionalität und Stringenz in ihrer künstlerischen Arbeit sowie durch die eingereichten Projektideen behaupten“, heißt es in der Begründung der Jury. An der Delmenhorsterin Susanne Mewing faszinierte die Jury ihre durchkomponierten Aquarelle mit teilweise verstörenden und gruseligen Elementen. Die gebürtige Südkoreanerin Yeongbin Lee übersetzt Geräusche in eine eigene Bildsprache. Und der Klangkünstler und Bildhauer Fritjof Mangerich aus Mettingen (Nordrhein-Westfalen) wird das Umfeld um das Künstlerhaus mit multimedialen Mitteln wie Pegelmessungen, Kartierungen und plastischen Abformungen erfassen.
Stipendium für Literatur geht an Katharina Bendixen
Das Stipendium für Literatur erhält Katharina Bendixen. Die 1981 in Leipzig geborene Autorin überzeugte mit dem Exposé für ihren Roman „Taras Augen“, der die Geschichte zweier Jugendlicher auf dem Weg zu sich selbst erzählt und in der Zukunft spielt. „Wichtig für unsere Entscheidung war, dass die Kandidaten ein Sujet wählen, das über den eigenen Erfahrungshorizont hinaus geht“, erklärt Jurymitglied und Stipendiatin des Vorjahres, Nina Bussmann.
Die Musik der 1989 in Seoul geborene Areum Lee beeindruckte die Jury „durch ihr hohes Bewusstsein in der kompositorischen Arbeit und in der Erkundung des Verhältnisses von Interpreten und Kompositionen.“ Sie möchte das Thema „Trost“, ein grundsätzlich menschliches und religiöses Bedürfnis, in eine zeitgemäße Klangsprache übersetzen.
Das Künstlerhaus an der Elbstraße ist eine Stipendiatenstätte des Landes Schleswig-Holstein. Es wird von einem Trägerverein betrieben und außer vom Land auch vom Kreis, der Stadt und dem Lionsclub Herzogtum Lauenburg finanziert.