Lauenburg/Geesthacht. Wer koordiniert die Arbeiten der Elbbrücke in Lauenburg und Geesthacht? Bisher gibt es noch kein Konzept für die Sanierungszeiträume.

„Wirtschaft in Sorge vor Verkehrschaos“ titelten wir in unserer Mittwochausgabe. Was Pendlern und Unternehmern aus Geesthacht und Lauenburg Sorgenfalten auf die Stirn treibt, sind die geplanten Sanierungen der jeweiligen Elbbrücken – für die es bisher allerdings noch keinen abgestimmten Zeitplan gibt.

Grund genug für die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Kathrin Bockey und Kai Vogel, eine sogenannte Kleine Anfrage an die Landesregierung zu stellen . Schon ein paar Tage später lag die Antwort vor. Darin bestätigt das Kieler Verkehrsministerium die beiden Vorhaben.

Für die Arbeiten an der maroden Lauenburger Brücke nennt es Details. Demnach sei geplant, Fahrbahnkonstruktion, Entwässerung, Geländer sowie den Gehwegbelag zu erneuern. Die Planung der Instandsetzung soll in den nächsten Wochen erfolgen.

Bisher kein abgestimmtes Konzept für Sanierungszeiträume

Konkret ist die Zeitplanung für die Geesthachter Elbbrücke. Demnach plant der Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr Schleswig Holstein (LBV) die Grundsanierung für das kommende Jahr. Wichtiges Detail: Es sei davon auszugehen, dass einzelne Sanierungsleistungen nur unter Vollsperrung der B 404 durchgeführt werden könnten.

„Gibt es ein abgestimmtes Konzept für die Sanierungszeiträume an der Lauenburger und an der Geesthachter Brücke?“, wollten die Abgeordneten wissen. Die Antwort aus dem Landesministerium: „Nein, da bei beiden Brücken noch keine näheren Detailinformationen zum Ablauf der Maßnahmen vorliegen, fanden noch keine Abstimmungen statt.“

„Das Ergebnis ist beunruhigend“, sagt Katrin Bockey. „Es ist schon so, dass die Verantwortlichen für die jeweilige Brücke miteinander sprechen, aber eine zeitliche Koordinierung der beiden anstehenden Baumaßnahmen in Geesthacht und Lauenburg ist nicht erkennbar. Es ist ganz offensichtlich so, dass hier niemand den Hut aufhaben will“, ist sie überzeugt.

Möglicherweise gibt’s eine Infoveranstaltung durch den LBV

Da der LBV für beide Brücken zumindest mit Teilaufgaben betraut ist, liegt in ihren Augen die Hauptverantwortung für die zeitliche Koordinierung der beiden Sanierungsmaßnahmen dort. „Wenn man sich diesbezüglich anders einigen will, bitteschön. Aber nicht zu Lasten der Bürger in dir Region“, fordert die SPD-Politikerin. Es sei daher richtig, dass sich die Wirtschaft wie auch die Kommunalpolitiker aller Parteien Sorgen machen und Aufklärung erwarten.

Möglich wäre in diesem Zusammenhang eine von der Stadt Geesthacht vorgeschlagene Informationsveranstaltung durch den LBV. „Mir erscheint es sinnvoll, hier alle Beteiligte aus Geesthacht und Lauenburg an einen Tisch zu holen und die Einladung ebenfalls an das Niedersächsische Verkehrsministerium und die Deutsche Bahn AG auszusprechen“, fordert Bockey. Die Bahn ist zuständig für Teile der Lauenburger Brücke, über die neben der Fahrbahn auch ein Schienenstrang führt.