Büchen. In Büchen hat sich die ADFC-Kreisgruppe Herzogtum Lauenburg gegründet. Die Mitglieder haben 13 Forderungen aufgestellt und bewertet.

Die Ziele des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) hören sich einfach an: Mehr Menschen aufs Fahrrad bringen und die Bedingungen für das Radfahren verbessern. Die Umsetzung dieser Ziele ist hingegen oftmals schwierig und langwierig.

Damit im Kreis Herzogtum Lauenburg das Thema Radverkehr bei den Verwaltungen und den Politikern präsenter wird, hat sich nun in Büchen eine ADFC-Kreisgruppe gegründet. Vorsitzender ist Ekkehard Gertig aus Geesthacht, als sein Stellvertreter fungiert Arne Kalski aus Büchen.

Mangelhafte Radwege, gefährliche Kreuzungen

Der ADFC-Landesvorsitzende Schleswig-Holstein, Thomas Möller, machte auf der Versammlung deutlich, wie wichtig es sei, Lobbyarbeit für das Fahrrad zu betreiben. Er sagte: „Immer mehr Menschen wollen das Fahrrad gern im Alltag nutzen, doch fehlende oder mangelhafte Radwege an Landstraßen und gefährliche Kreuzungen halten viele davon ab.“ Dagegen müsse etwas getan werden – auch im Kreis Herzogtum Lauenburg.

Bundesweit gehören mehr als 190.000 Bürger dem ADFC an, davon leben rund 6600 in Schleswig-Holstein. 34 Ortsgruppen gibt es im nördlichsten Bundesland, davon vier im Kreis Herzogtum Lauenburg: Büchen, Geesthacht, Lauenburg und Mölln. „Eine Kreisgruppe existiert bisher nur in Ostholstein, jetzt soll das Herzogtum Lauenburg folgen“, sagte Möller.

ADFC-Mitglieder haben 13 Kernforderungen aufgestellt

Um den Radverkehr auf Kreisebene zu fördern, hat der ADFC 13 Kernforderungen aufgestellt. Bei der Versammlung in Büchen wurden diese für den Kreis überprüft und nach einem „Ampel-Schema“ bewertet. Die Farbe Grün steht dabei für „bereits im Kreis umgesetzt“, Gelb für „in Arbeit oder teilweise umgesetzt“ und Rot für „nicht umgesetzt“.

Bei der zweiten Kernforderung geht es beispielsweise um eine bessere Verknüpfung von Fahrrad und öffentlichem Verkehr. Die Fahrradmitnahme im Bus soll verbessert, mehr Sammelschließanlagen an Bahnhaltepunkten errichtet werden. Die Bewertung: Im Kreis Herzogtum Lauenburg ist dies teilweise umgesetzt.

Nicht genügend Fahrradstraßen im Kreis

Eine weitere Forderung ist die Beteiligung des Kreises an der Kampagne Stadtradeln. Bürger können in der Gruppe Fahrradkilometer für den Klimaschutz sammeln. Bisher haben nur einzelne Gemeinden oder Gruppen beim Projekt mitgemacht. Künftig solle dies über den Kreis laufen. Als Vorreiter gilt der Kreis Stormarn, der 2019 mit mehr als 600.000 gefahrenen Kilometern in drei Wochen in der deutschlandweiten Gesamtwertung auf Platz 20 landete.

Der Punkt Verkehrsplanung wurde von den ADFC-Mitgliedern in den roten Bereich eingeordnet. Fahrradfreundliche Maßnahmen durch die Verkehrsbehörde fehlen ihrer Einschätzung nach bisher im Kreis Herzogtum Lauenburg. Es gibt weder genügend Fahrradstraßen noch Radfahrstreifen oder Schutzstreifen. Aus Sicht der Radprofis sollte der Kreis ein Radverkehrskonzept auf den Weg bringen, welches unter anderem als Grundlage für Fahrradstraßen dienen könnte.