Lauenburg. 10,5 Millionen Euro wird die Sanierung der Elbstraße kosten – es ist die größte Maßnahme, die mit Geld aus der Wiederaufbauhilfe bewältigt wird.

Die Elbstraße ist ein historisches Pflaster – und ein schwieriges dazu: Die großen Steine liegen nach dem Elbhochwasser vom Juni 2013 nicht mehr so gerade wie vorher. Durch hochdrückendes Wasser, Überflutung und schwere Fahrzeuge entstanden Huckel und Dellen, die nicht nur Gehbehinderten so manche Falle stellen. Das soll sich ändern: Die Stadt plant eine große Sanierung. Es wird die größte Maßnahme sein, die mit Mitteln aus der Wiederaufbauhilfe bestritten wird. „Wir rechnen mit Kosten von 10,5 Millionen Euro“, sagt Reinhard Nieberg, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung.

Doch bis das Mammutprojekt starten kann, wird noch einige Zeit vergehen. Denn die Elbstraße ist nicht nur für Spaziergänger schwierig, auch für Planer und Bautrupps: In der engen Altstadt gibt es kaum Ausweichmöglichkeiten. Wie kann die Sanierung so ablaufen, dass Anwohner, Gastronomie und Tourismus möglichst wenig beeinträchtigt werden? Das ist eine der wichtigen Fragen, die eine detaillierte Vorplanung notwendig machen.

Gebaut wird abschnittsweise

Die wird jetzt in Angriff genommen: Nach der europaweiten Ausschreibung wurde der Auftrag an das Kieler Ingenieurbüro Merkel vergeben, das unter anderem auf Projekte in der Wasserwirtschaft spezialisiert ist. „Dieses Büro hatte bereits nach dem Hochwasser von 2013 erste Vorplanungen für uns erstellt, diese waren auch Grundlage unserer Ausschreibung“, so Amtsleiter Nieberg. Er rechnet damit, dass die Planung noch ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen wird. Denn nicht nur die Baustellenlogistik ist ein Problem, auch der Hochwasserschutz für die Altstadt muss einbezogen werden.

Gebaut wird dann abschnittsweise. Dabei werden die alten Mischkanäle für Regen- und Schmutzwasser durch ein modernes Trennsystem ersetzt, das auch genügend Oberflächenwasser aufnehmen kann. Nieberg: „Das muss noch genau berechnet werden.“ Mit dem Büro Merkel habe die Stadt dabei einen guten Partner an der Seite.

Gut begehbare Streifen sind geplant

Das Huckelpflaster der Elbstraße wird bei dieser Gelegenheit nicht nur neu verlegt. Auch besser befahrbare und begehbare Streifen sollen darin geschaffen werden – ähnlich wie auf dem Großen Sandberg. Damit soll die Altstadt für Rollifahrer und Gehbehinderte wieder leichter passierbar werden. Wie berichtet, sammeln Susanna Brauer-Bethge und einige Mitstreiter dafür Unterschriften. Dabei geht es ihnen auch um eine bessere Information über die zeitliche Planung seitens der Verwaltung.

Die Sanierung der Elbstraße ist die letzte und größte Maßnahme aus der Wiederaufbauhilfe. Gerade abschlossen wurde die Sanierung der Bergstraße, die Beseitigung von Flutschäden im Industriegebiet Ost (Söllerwiesen) läuft noch. Insgesamt bekommt die Stadt 21 Millionen Euro aus der Wiederaufbauhilfe.