Lauenburg. Lauenburg braucht Platz für große Flüchtlingsfamilien. Sie könnten im ehemaligen Bordell „Club 57“ an der Berliner Straße ein Zuhause finden.

2015 lebten 250 Flüchtlinge in Lauenburg – und die Stadt musste damit rechnen, viele weitere Flüchtlinge aufnehmen zu müssen. Bis Ende 2016 könnten es bis zu 750 sein, so hieß es damals. Das Haus der Begegnung am Fürstengarten 29 (früher Awo) und das ehemalige Bordell „Club 57“ an der Berliner Straße wurden gekauft, zwei Holzhäuser an der Beuthener Straße gebaut. Doch sehr schnell ging die Zahl der Flüchtlinge zurück, nur die Holzhäuser wurden bezogen.

Wohnungen sind rar geworden

Jetzt könnte der „Club 57“ wieder ins Gespräch kommen. „Wir brauchen dringend Wohnungen für große Flüchtlingsfamilien, die bisher in Deutschland verstreut waren und sich jetzt zusammenfinden“, sagt Thomas Burmester, Leiter des Stadtentwicklungsamtes. Weil auch die Bevölkerung Lauenburgs leicht wächst und die Mieten im Umkreis von Hamburg steigen, sind große Wohnungen auch hier rar geworden. Burmester: „Wir beobachten verstärkt Zuzüge aus dem Hamburg-Randgebiet, weil dort der Druck sehr hoch ist.“

140 Flüchtlinge in Lauenburg

Das Land sei derzeit mit der Zuweisung von Flüchtlingen an Lauenburg zurückhaltend. „Da werden zuerst vorhandene Unterkünfte in Geesthacht und Mölln genutzt.“ Laut Verteilungsplan waren eigentlich 220 Geflüchtete vorgesehen, 140 leben zurzeit in der Schifferstadt. Sie sind dezentral in angemieteten Wohnungen untergebracht und in den Häusern an der Beuthener Straße. „Viele unserer Flüchtlinge haben ihren Aufenthaltsstatus erhalten und werden vom Jobcenter betreut“, sagt Burmester.

40 ehrenamtliche Helfer

Mehr als 40 Ehrenamtliche hatten sich seit 2015 um Lauenburgs Flüchtlinge gekümmert – sie betrieben das Café International im früheren Haus der Begegnung. Dieses schloss im Herbst 2017. Mittlerweile wird das Gebäude von der Verwaltung genutzt. Im großen Raum tagen Ausschüsse, Stadtjugendpflegerin Friederike Betge und der Behindertenbeauftragte Siegfried Betge haben hier ihre Büros.