Lauenburg. Lauenburg. Die Stadtvertretung soll am Mittwoch das Einzelhandelskonzept beschließend. Ein Streitpunkt ist dabei die Erweiterung von Famila.

Neubau und Erweiterung des Lidl-Marktes am Glüsinger Weg haben es notwendig gemacht: Die Stadt musste ihr Einzelhandelskonzept aus dem Jahr 2011 überarbeiten lassen. Auch diesmal hat das Hamburger Unternehmen BulwienGesa den Auftrag bekommen. Mehrmals war das Konzept bereits Thema in den Lauenburger Ausschüssen (wir berichteten). In der nächsten Sitzung der Stadtvertreter am Mittwoch, 25. September, soll es nun beschlossen werden.

Das dürfte wohl kaum ohne Diskussionen geschehen. Denn Andreas Gustafsson von BulwienGesa hatte bei der Vorstellung des Konzeptes deutlich empfohlen, dass die Stadt den Erweiterungsplänen von Famila eine Absage erteilen sollte. Wie berichtet, will der Marktriese am Lauenburger Stadtrand einen Erweiterungsbau errichten und das Sortiment erweitern. Doch das Gutachten von BulwienGesa warnt davor, weil dies die Innenstadt schwächen könnte. Mit den Vollversorgern Edeka, Rewe und Famila sei die Stadt bereits am Rande der Überversorgung angelangt“, so Gustafsson. Diese Situation sei möglicherweise auf Dauer nicht haltbar – und dürfe nicht das Stadtzentrum treffen.

Ein Knackpunkt ist die Erweiterung von Famila

Famila erziele schon heute eine wesentlich höhere Umland-Ausstrahlung als die Innenstadt. Zugpferde seien dabei Drogeriewaren, Mode und Schuhe – diese sollten aber besser in der Innenstadt verstärkt angeboten werden, so der Rat des Gutachters. „Die Politik muss der Innenstadt den Rücken frei halten“, empfahl er – auch mit Blick auf die geplante Marktgalerie.

Doch der Bauantrag von Projektentwickler Frank Kiefaber liegt immer noch nicht vor. „Wir führen Gespräche mit ihm“, so Reinhard Nieberg, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung. Dabei dürfte es auch um die Stellplatzsituation gehen, die sich in der Innenstadt als schwierig erweist.

Bereits 2018 war in den Ausschüssen und der Stadtvertretung über die Pläne von Famila gestritten worden. Ein Antrag der Lauenburger Wählergemeinschaft, die Erweiterung zu ermöglichen, fand keine Mehrheit, man wollte auf die Marktgalerie warten. Nun gibt es einen neuen Antrag – diesmal vom Seniorenbeirat. Die Sortimentsbeschränkung und die Hemmnisse für eine Erweiterung sollten unverzüglich aufgehoben werden, fordern Claus Beissner und Bernd Dittmer. Ihre Begründung: „Diese Sortimentsbeschränkung wirkt sich negativ auf die Einkaufsmöglichkeiten der Lauenburger Senioren aus.“ Die Sitzung der Stadtvertreter beginnt um 19 Uhr im Forum der Albinus-Gemeinschaftsschule, Schulstraße 1.