Lauenburg. Lauenburg. Bis Juli 2020 läuft noch das Projekt TaBuLa zum automatisiert fahrenden Bus in Lauenburg – mit TaBuLa-Log soll es fortgesetzt werden.
Das Forschungsprojekt TaBuLa (Testzentrum für automatisiert verkehrende Busse im Kreis Herzogtum Lauenburg) in Lauenburg läuft noch bis Juli 2020. Doch schon jetzt sind die Projektpartner dabei, ein Anschlussprojekt zu planen. TaBuLa-Log, die autonome Logistikvariante, soll der Kreistag in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag auf den Weg bringen. Eine entsprechende Beratungsvorlage hat Landrat Christoph Mager für das Gremium vorbereitet.
„Es wäre ja nicht nachvollziehbar, wenn wir das Projekt auslaufen lassen würden. Langfristig muss das Ziel dieses Tests in Lauenburg der Übergang in den Realbetrieb sein. Dazu ist aber eine weitere Erprobung des Fahrzeuges und des Einsatzgebietes erforderlich“, erklärt Mager. Der Kreis, die Stadt Lauenburg, die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) und die Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH) wollen deshalb ihr im August 2019 gestartetes TaBuLa-Projekt fortführen.
Zunächst soll aber am 11. Oktober der Fahrgastbetrieb in Lauenburg starten. Bisher fährt der automatisierte Bus in der Stadt nur ohne Fahrgäste. Die TUHH hat sich beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens bereits um eine weitere Förderung für die Fortführung in Lauenburg beworben. Denn 2021 findet in Hamburg der Weltkongress der Intelligent Transport Systems (ITS) statt, der vom BMVI mitveranstaltet wird. Dafür werden zukunftsfähige lokale Projekte gesucht.
In Leerzeiten sollen auch Waren transportiert werden
Ziel der neuen Förderung soll es deshalb sein, das laufende Projekt inhaltlich weiter auszubauen. Mager: „Es sollen nicht nur Personen, sondern in Leerzeiten auch Waren transportiert werden.“ Denkbar wären seiner Einschätzung nach mittel- und langfristig autonome Transporte etwa von Lebensmitteln. Das Folgeprojekt TaBuLa-Log könnte direkt an TaBuLa anschließen und von Juli 2020 bis Dezember 2021 laufen.
Die Technische Universität rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von 400.000 Euro. Die Hälfte könnte aus Fördermittel bestritten werden, die andere Hälfte müsste der Kreis tragen. „Das BMVI hat das Projekt bereits befürwortet und uns aufgefordert, bis zum 30. September einen Antrag einzureichen“, so Mager. Da vor Ablauf der Antragsfrist eine Beteiligung der Fachausschüsse nicht mehr möglich ist, empfiehlt er dem Kreistag die notwendige Beschlussfassung. Dafür sollen für die Jahre 2020 und 2021 jeweils 100.000 Euro im Haushalt zur Verfügung gestellt werden.
Hoffnung auf weitere Fördermittel
„Ich würde das sehr begrüßen, denn in Lauenburg ist die Resonanz auf den autonomen Bus schon jetzt durchaus positiv, und wir haben hier die nötige Infrastruktur geschaffen, mit der wir das Projekt problemlos fortsetzen können“, sagt Bürgermeister Andreas Thiede.
Landrat Christoph Mager ist überzeugt, dass sich sogar weitere Förderungen anschließen könnten. „Wir wollen den automatisierten, beziehungsweise später autonomen Bus in die Fläche bringen. Wenn ich da an die Mobilfunkabdeckung denke, wäre das sicher auch etwas, womit man den 5 G-Standard testen könnte.“
Die öffentliche Sitzung des Kreistags beginnt am Donnerstag, 19. September, um 16 Uhr in der Aula der Lauenburgischen Gelehrtenschule an der Bahnhofsallee 22 in Ratzeburg. Außerdem geht es auch um Rettungsdienst-Themen: So ist geplant, die Vorhaltestunden des Rettungsdienstes für die kommenden Jahre um fast ein Viertel zu erhöhen, um die Versorgung in Notfällen zu verbessern.