Lauenburg. Lauenburg. Lange ließ der Abriss des alten Postgebäudes auf sich warten. Nun geht es los. Edeka will hier einen Neubau errichten.
Jetzt geht es dem Hauptgebäude auf dem früheren Post-Areal in Lauenburg an den Kragen: Nachdem Nebengebäude bereits abgerissen wurden, langte Baggerfahrer André Bürger am Dienstag das erste Mal am Hauptgebäude richtig zu. „Ich denke, dass wir oberirdisch in zwei Wochen alles abgerissen haben werden“, sagte Bauleiter Ferat Memedi.
Danach geht es im Kellergeschoss, in dem es unter anderem einen Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges gibt, weiter. Das Abbruchunternehmen Wiwa Wilko Wagner aus Hamburg schafft so Platz für den Edeka-Neubau im Stadtzentrum.
Letzte Leitungen abgeklemmt
Bereits vor einem Monat war der Start für die Abrissarbeiten angekündigt worden. Vor einem Jahr wurde das Gebäude entkernt. Doch erst jetzt wird es richtig ernst. Arbeiter der Versorgungsbetriebe hatten am Morgen noch Leitungen abgeklemmt, dann konnte der Abriss beginnen. Immer wieder neue Probleme sorgten für Verzögerungen.
„Wir wissen, dass sich die Lauenburger auf den Neubau freuen und wir werden alles dafür tun, dass zeitnah mit dem Neubau begonnen werden kann“, sagte Memedi. Baggerfahrer Bürger sieht keine großen Herausforderungen. „Das Objekt ist zwar größer als ein Einfamilienhaus, aber ansonsten nicht so anspruchsvoll“, sagte er.
Herausforderung: Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges
Auch der Bunker im Untergeschoss schreckt ihn nicht. Die hydraulische Zange an seinem Bagger wird sich durch den Stahlbeton knabbern. Der Schutzraum im Keller hätte einst 50 Menschen Platz bieten sollen. Noch immer steht die mit einer Kurbel zu bedienende Pumpe in einem der Räume, mit der Frischluft bezogen werden sollte. Ein Stück weiter den Flur runter seht ein riesiger grüner Tresor in einem kleinen Raum. „Die Kombination kennen wir leider nicht, aber da wurde bestimmt nachgeguckt, dass da nichts mehr drin ist“, erklärte Memedi. Gegenüber befand sich früher der Schießstand des Postsportvereins.
Steine und Beton, die beim Abbruch anfallen, sollen auf der Baustelle mit Hilfe einer mobilen Brechmaschine zerkleinert werden und später als Unterbau für den neuen Parkplatz wiederverwendet werden. Andere Bauteile werden vor Ort sortiert und dann zum Recycling oder auf eine Deponie gebracht.
Edeka hofft, den neuen Markt und weitere Geschäfte schon Ende 2020 eröffnen zu können. Und die Lauenburger hoffen, dass der Abriss auch die Initialzündung für den Bau der seit 2012 geplanten Marktgalerie auf der anderen Straßenseite ist. Projektentwickler Frank Kiefaber hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass sein Engagement von dem Neubau des Edeka-Marktes abhängt.