Lauenburg. Lauenburg. Die Aktion Stadtradeln zeigte es: Die Lauenburger sind gern mit der´ Fahrrad unterwegs, trotz Mängel bei Sicherheit und Infrastruktur.

Radfahren ist in Lauenburg in vielerlei Hinsicht ein Thema: Da sind die Touristen, die auf dem Elbe-Radweg auch durch Lauenburg fahren. Aber auch viele Einheimische steigen gern aufs Rad. Erstmals hat sich Lauenburg an der bundesweiten Aktion Stadtradeln beteiligt, mit 191 Teilnehmern. Zum Vergleich: In Schwarzenbek meldeten sich 91 Radfahrer für die Aktion an, die dort allerdings noch eine Woche läuft.

Vielleicht wären es in Lauenburg sogar noch mehr Teilnehmer gewesen, wenn die Bedingungen für Radfahrer in der Stadt besser wären. Beim diesjährigen bundesweiten Fahrradklimatest des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) landete die Stadt nur auf Platz 179 von 186 in der Klasse unter 20.000 Einwohnern. Die Lauenburger hatten der Stadt in der Umfrage die Schulnote 4,4 verpasst. Größtes Manko: die fehlende Sicherheit. Außerdem wurde bemängelt, dass es kaum Infrastruktur für Radfahrer gebe.

Handlungskonzept soll im Spätsommer vorliegen

Es ist allerdings nicht so, dass es keine Ansätze gibt, die Situation für Radfahrer in Lauenburg zu verbessern. Das Dokument heißt „Handlungskonzept zur Sicherung und Förderung des Radverkehrs“ und es feiert in diesem Jahr ein rundes Jubiläum – in der Schublade. Vor zehn Jahren hatte Gutachter Edzart Hildebrandt die Richtlinien erstmals vorgestellt. Im Mai vergangenen Jahres erteilte die Politik dem Planungsbüro den Auftrag, das Konzept zu modifizieren. Nach einem weiteren Jahr könnte nun endlich Bewegung in die Sache kommen. „Wir haben den ersten Teil des Konzepts auf dem Tisch. Ich gehe davon aus, dass wir im Spätsommer eine Beschlussvorlage haben“, stellt Christian Asboe aus dem Stadtentwicklungsamt in Aussicht.

Spannend wird sein, ob Hildebrand darin von seinem Vorschlag abrückt, der die Sicherheit für Radfahrer an der B 5 erhöhen soll: Einseitige Schutzstreifen führen jeweils von Osten und Westen auf der rechten Fahrbahnseite in die Innenstadt. Die Benutzung der Streifen ist nicht verpflichtend, auf beiden Seiten sollen Radler weiterhin auf dem Gehweg fahren dürfen. Für Schutzstreifen auf beiden Seiten ist an der B 5 kein Platz, denn die Fahrbahn ist durchgängig nur 7,50 Meter breit.

Verbesserungen in der Infrastruktur

Der Wille, die Bedingungen für Radfahrer zu verbessern, ist in der Politik gewachsen. Der Ausschuss für Umwelt, Energiewende und Digitalisierung fasste in der vergangenen Woche zwei Beschlüsse: Zum einen werden sowohl in der Unter- als auch in der Oberstadt zusätzliche Fahrradabstellanlagen installiert. Zum anderen soll ein Radweg an der B 209 die Sicherheit für Radler erhöhen, die zwischen Lauenburg und Schwarzenbek unterwegs sind.