Büchen. Büchen. Es war Mehl mit Zucker: Der Drogenfund an der Friedegart-Belusa-Schule in Büchen war keiner – Schnelltest der Polizei fehlerhaft.

Die Aufregung war groß in der Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule: Wie berichtet hatte ein Schulbusfahrer am Montag vergangener Woche nach seiner Pause an der Schule unter einer Fahrzeugtür ein Päckchen mit weißem Pulver gefunden – und sofort die Polizei verständigt. „Nach Überprüfung des Inhaltes durch die herbeigerufenen Beamten der Polizeistation Büchen stand schnell fest, dass es sich hier um Amphetamine handelt“, teilte die Pressestelle in Ratzeburg daraufhin mit.

Die Kriminalpolizei in Geesthacht bat um entsprechende Zeugenhinweise. Jetzt stellte sich jedoch heraus: Die Polizeibeamten irrten sich gewaltig. In dem 206 Gramm schweren Päckchen befand sich ein Gemisch aus Mehl und Zucker.

Ergebnis einer Mottowoche der Abschlussklassen

„Wir waren natürlich erschrocken, als uns die Polizei erklärte, dass vor unserer Schule Drogen in dieser Menge gefunden wurden“, sagt Schulleiter Dr. Harry Stossun. Ein Gespräch mit Schülern hat dann ergeben, es handelte sich um einen Streich eines Zehntklässlers. „Die Abschlussklassen verabschieden sich mit einer Mottowoche. Die Schüler haben ihr Projekt ,Assiwoche’ genannt und sich in entsprechende Charaktere verkleidet. Einer war dann eben ein berüchtigter Drogenbaron, der seine ,Ware’ im Umkreis der Schule verteilt hat“, erzählt der Schulleiter.

Dass der Inhalt des Päckchens völlig harmlos war, weiß inzwischen auch die Polizei. „Durch die weiteren Ermittlungen der Polizei Büchen konnte dieser Fall nun aufgeklärt werden“, teilte die Pressestelle gestern mit.

Schnelltest der Polizei ergab positiven Drogenbefund

Rätselhaft bleibt, warum der Schnelltest der Polizei vor Ort einen positiven Drogenbefund ergeben hatte. „Wir klären derzeit, wie es zu dem falschen Befund kommen konnte“, teilt Polizeisprecherin Sandra Killian auf Anfrage mit. Offen bleibt, mit welcher Methode die Beamten festgestellt haben wollen, dass es sich bei dem Pulver um Amphetamin handeln soll. Nach Informationen unserer Zeitung wird in solchem Fall das verdächtige Material mit einer Chemikalie in Kontakt gebracht, die dann entsprechend reagiert. Irrtümer sollen dabei ausgeschlossen sein.

Der Schulleiter ist indes über die harmlose Auflösung froh: „Gut, dass sich die Sache aufgeklärt hat – auch wenn der Streich vielleicht etwas grenzwertig war.“