Lauenburg. Lauenburg. Die Schule hat 2000 Quadratmeter Fläche für ihre rund 500 Schüler. Die Stadt will 13 Millionen Euro investieren.
Die Stadt hat ihre Hausaufgaben gemacht: Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Politik den Masterplan für die Weingartenschule beschlossen und der Verwaltung eine Reihe von Prüfaufgaben auf den Weg gegeben. Für die Sitzung des Bau-und Planungsausschusses am Montag (8. April) legt diese nun einen Beschlussvorschlag vor, der es in sich hat: Folgt die Politik, würde sich die Stadt das Projekt Weingartenschule insgesamt 13 Millionen Euro kosten lassen. Die Kommunalaufsicht hätte „konstruktive Mitarbeit signalisiert“, heißt es.
Laut Raumbedarfsplanung aus dem Jahr 2016 fehlen der einzigen Grundschule der Stadt 2000 Quadratmeter Fläche für ihre rund 500 Schüler. Ein Prüfauftrag an die Verwaltung bezog sich darauf, ob Nachbargrundstücke in die Planung einbezogen werden können. „Das wäre ohnehin nur in nördlicher Richtung möglich. Wenn aber ein wirtschaftlicher Erwerb des Grundstücks nicht möglich ist, sollten wir den Fokus zügig auf den anderen Vorschlag setzen“, sagt Bauamtsleiter Reinhard Nieberg.
Neuer Standort für Bücherei im Stappenbeck
Diese Idee lag schon einmal auf dem Tisch: Der Gebäudetrakt der Bücherei wird abgerissen und stattdessen ein mehrgeschossiger Anbau errichtet. Die Bücherei soll im umzubauenden Tanzsaal Stappenbeck am Lütten Markt untergebracht werden. Folgen die Politiker der Idee, müssten sie ihren eigenen Beschluss vom Oktober aufheben. Dieser hatte den Verbleib der Bücherei am Schulstandort festgeschrieben.
„Der Stappenbeck-Umbau könnte aus dem Programm ‘Aktive Stadt- und Ortsteilzentren’ gefördert werden. Zudem würde die Bücherei im Stadtzentrum dieses aufwerten“, so Nieberg. In der Weingartenschule soll – ähnlich wie in der Albinus-Gemeinschaftssschule – eine Mediathek eingerichtet werden. Noch keine Lösung hat die Verwaltung für den Hortbereich, der ebenfalls abgerissen würde.
Offene Lernlandschaft nach „Herforder Modell“
2018 war die Idee für einen Anbau an die Schule in erster Linie daran gescheitert, dass die Förderung des Landes geplatzt war. Vor allem der SPD war diese Lösung aber auch nicht weit genug gegangen.
„Die Klassenzimmer im alten Gebäude sind 45 Quadratmeter groß. Die gesetzliche Mindestvorgabe sind bei 30 Kindern aber 60 Quadratmeter“, hatte Fraktionsvorsitzender Martin Scharnweber moniert.
Auch dafür bietet die Verwaltung einen Vorschlag an: Nach dem sogenannten „Herforder Modell“ könnten Klassenräume durch Glaselemente zum Flur hin erweitert werden. „Vom geschlossenen Klassenzimmer zur offenen Lernlandschaft“ heißt das Prinzip.
Ausweichstandort an der Fischerkoppel
Während der Bauphase sollen mobile Klassenzimmer aus Raumcontainern auf einer Fläche an der Fischerkoppel aufgestellt werden, um den Unterrichtsbetrieb sicher zu stellen. „Folgt die Politik unserem Vorschlag, könnten wir im Mai ein Architekturbüro auswählen und mit der Umsetzung beginnen“, stellt Nieberg in Aussicht.
Die Sitzung beginnt um 19 Uhr im Haus der Begegnung, Fürstengarten 29.