Lauenburg. Lauenburg. Schulterschluss von SPD, Grünen und der Wählergemeinschaft Unser Lauenburg zum sozialen Wohnungsbau in der Stadt.
Im November vergangenen Jahres hatte es die SPD schon einmal versucht: Die Genossen hatten während einer Sitzung des Bau- und Planungsausschusses den Antrag eingereicht, dass bei künftigen Wohnbauprojekten ab acht Einheiten mindestens 25 Prozent als geförderter Wohnraum errichtet werden muss.
Insbesondere die CDU hatte dagegen argumentiert: Für einen privaten Investor sei sozialer Wohnungsbau nicht wirtschaftlich. Alternativen seien möglicherweise die Gründung einer kommunalen Wohnungsgesellschaft oder die Übernahme dieser Aufgabe durch die Stadtbetriebe. Am Ende der Sitzung vor fünf Monaten stand zumindest ein Kompromiss: Die Politik werde in „absehbarer Zeit“ ein Konzept zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus in Lauenburg verabschieden.
Schulterschluss von SPD, Grünen und Unser Lauenburg
Am kommenden Montag, 8. April, wird sich der Bau- und Planungsausschuss wieder mit dem Thema sozialer Wohnungsbau beschäftigen. Diesmal legen SPD, Grüne und die Wählergemeinschaft Unser Lauenburg einen gemeinsamen Antrag vor, der dem SPD-Antrag vom November weitgehend entspricht. Demnach sollen bei künftigen Bauvorhaben mit mehr als acht Wohnungen mindestens 25 Prozent, mindestens aber 15 Prozent der Wohnfläche als sozialer Wohnungsbau realisiert werden.
„Bereits jetzt haben es selbst viele Durchschnittsverdiener schwer, etwas Passendes in Lauenburg zu finden“, heißt es in der Begründung. Und: Angebote für betreutes Wohnen oder für Mehrgenerationenprojekte dürften nicht als Ersatz für den Bau von Sozialwohnungen gelten. Außerdem solle die Verwaltung sicherstellen, dass preisgebundene Wohnungen hauptsächlich an Lauenburger vergeben werden.
Forderung des Kinder- und Jugendbeirates
Wie schon beim SPD-Antrag im November, gibt es auch diesmal einen Bezug auf die Forderung des ehemaligen Chefs des Kinder- und Jugendbeirates, Darius Brackmann, der sich vehement dafür eingesetzt hatte, günstigen Wohnraum für junge Erwachsene und Berufsanfänger zu schaffen. Brackmann war im Mai 2018 für die CDU bei der Kommunalwahl angetreten.
Mindestens ein geplantes Bauvorhaben in der Stadt übertrifft die Forderungen von SPD, Grüne und Unser Lauenburg sogar. Wie berichtet will die Firma Semmelhaack auf der ehemaligen Citypassage an der Berliner Straße 80 barrierearme Wohnungen errichten – 30 davon sollen mit öffentlichen Mitteln gefördert werden. Der Mietpreis für die Sozialwohnungen soll voraussichtlich bei 5,60 Euro je Quadratmeter liegen.
Die Sitzung des Bau- und Planungsausschusses beginnt um 19 Uhr, im Haus der Begegnung, Fürstengarten 29. Am 26. Juni soll dann die Stadtvertretung über den gemeinsamen Antrag von SPD, Grünen und Unser Lauenburg abstimmen. Hier haben die drei Fraktionen rechnerisch eine Stimme Mehrheit.