Lauenburg. Lauenburg. Nur wer ein Anliegen hat, darf den gesperrten Bereich der Elbstraße auch befahren. Die reine Durchfahrt ist verboten.
Böse Überraschung für so manchen Autofahrer in der Altstadt: Sowohl am Ruferplatz als auch in Höhe des Elbschifffahrtsmuseums standen vor einer Woche Polizisten und überprüften das Durchfahrverbot. Aktuell hat die Stadt 283 Transponder ausgegeben, mit denen die Absperrpoller im Verlauf der Elbstraße geöffnet werden können: 65 davon an Bürger im verkehrsberuhigten Bereich der Elbstraße, 161 an weiteren Lauenburger Bürger und Firmen, 57 aber auch an Menschen, Firmen und Institutionen von außerhalb.
Elbstraße als Abkürzung
Der Vorwurf, Transponderbesitzer würden diese nutzen, um im Feierabendverkehr illegal abzukürzen, konnte bei der Kontrolle jedoch nicht erhärtet werden. Von den fast 40 kontrollierten Fahrzeugen erhielten während der dreistündigen Kontrollaktion am späten Dienstagnachmittag nur acht eine Verwarnung. „Das Durchfahrtsverbot mit dem Zusatz ,Anlieger frei’ ist die am schwersten zu kontrollierende Verkehrsregelung“, sagt Reinhard Nieberg, Leiter des Stadtentwicklungsamtes. Den Polizisten halfen deshalb auch Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes, die innerhalb der Sperrzone überprüften, ob das Auto ohne zu halten hindurchgefahren ist.
Auch für Anlieger keine Durchfahrt
In Gesprächen mit den Beamten hatten die „Durchfahrt-Sünder“ erklärt, sie seien davon ausgegangen, dass für sie als Transponder-Besitzer die Durchfahrtsbeschränkung nicht gelte. Auch Anwohner des gesperrten Bereichs waren der Meinung, sie dürften die Elbstraße befahren, etwa um zu ihren Stellplätzen am anderen Ende zu gelangen. Doch das sei falsch, so Nieberg: „Auch Anwohner brauchen ein Anliegen, um diesen Bereich der Elbstraße zu befahren.“ Sie müssten beispielsweise anhalten, um Sachen ins Haus zu tragen oder Personen abzuholen.
Ziel ist weniger Autoverkehr
Hintergrund der Kontrolle, die in den kommenden Wochen wiederholt werden soll, ist ein Beschluss des Umwelt- und Energiewende-Ausschusses vom vergangenen November. Dort wurde die Verwaltung gebeten, die Zahl der Transponder zu überprüfen, um den Verkehr weiter zu verringern. Am Dienstagabend hatte Nieberg den Ausschussmitgliedern nun die Ergebnisse vorgestellt. Er will bei der bisherigen Regelung des Durchfahrtverbots bleiben. Allerdings soll die Zahl der Transponder verringert werden, in dem ungenutzte Karten verfallen und verloren gemeldete einfacher gesperrt werden können. Bei einer Neubeantragung sollen Nutzer künftig auch nach dem Zweck ihres Antrags befragt werden. Dies sowie die Gebühr von 25 Euro pro Jahr und Transponder soll helfen, den Verkehr in der Elbstraße weiter zu verringern.
Wasserschutzgebiet für Lauenburg
Die Mitglieder des Umwelt- und Energiewende-Ausschusses folgten einem Antrag der Grünen, in der Stadt ein Wasserschutzgebiet zum Schutz des Trinkwasser auszuweisen. Die Stadtverwaltung wird nun gemeinsam mit den Versorgungsbetrieben Elbe prüfen, wie das Schutzgebiet geschnitten werden könnte. Ein weiterer Antrag der CDU zur flächendeckenden Versorgung mit dem neuen Mobilfunkstandard 5 G wurde direkt an die Versorgungsbetriebe, die gemeinsam mit den Vereinigten Stadtwerken aus Mölln auch ein Glasfasernetz betreiben, weitergeleitet.