Lauenburg. Die Lauenburger Bücherei ist jetzt „digitaler Knotenpunkt“. 360.000 Euro lässt das Land sich das Projekt kosten.

Ungewohntes Bild in der Stadtbücherei während der großen Schulpause: Statt der Kinderschar, die es sich sonst in der Schmökerecke gemütlich macht oder das neuste Computerspiel ausprobiert, drängten sich offizielle Gäste zwischen den Regalen der Bücherei am Weingarten 12. Mit großem Bahnhof wurde gestern das Landesprojekt „lokal.digital“ eingeweiht.

Große Auswahl digitaler Medien

Die Zeiten, in denen Bibliotheken nur Bücher und Zeitschriften in den Regalen stehen hatten, sind lange vorbei. Büchereien auf Höhe der Zeit bieten heute fast alles, was auf dem Medienmarkt zu finden ist.

Und die Lauenburger Stadt- und Schulbücherei ist bei dieser Entwicklung ganz vorn dabei. Die Nutzer können hier auf viele digitale Angebote zurückgreifen. Neben Internetarbeitsplätzen und E-Books gibt es unter anderem iPad-Koffer, 3-D-Drucker, eine Gaming-Lounge, einen Sonic-Chair, Mini-Roboter und die beliebten Actionbounds, mit denen digitale Erlebnis-Rallyes durch die Bücherei veranstaltet werden können.

120.000 Euro Förderung pro Jahr

Das Interesse des Lauenburger Bücherei-Teams an digitalen Medien war 2017 sogar bei der Landesregierung aufgefallen. Auf deren Beschluss sollten in Schleswig-Holstein drei sogenannte „digitale Knotenpunkte“ entstehen – und die Stadt- und Schulbücherei Lauenburg ist als einzige eigenständige Bibliothek dabei. Verbunden damit ist eine dreijährige 100-prozentige Förderung. Pro Jahr fließen auf dieser Grundlage 120.000 Euro nach Lauenburg.

„Die Welt verändert sich in einem rasanten Tempo. Wir müssen am Ball bleiben“, betonte der ehemalige Geschäftsführer der Büchereizentrale, Heinz-Jürgen Lorenzen, in seinem Grußwort. Obwohl er mittlerweile im Ruhestand ist, hatte er es sich nicht nehmen lassen, an der Eröffnung teilzunehmen.

Immerhin war es Lorenzen, dem das Engagement des Lauenburger Büchereiteams in Sachen neue Medien aufgefallen war. Der Ausbau digitaler Angebote in Büchereien war ein besonderes Steckenpferd des promovierten Physikers.

„Bibliotheken sind ein Treffpunkt für die Menschen, unabhängig von Bildungsstand und Geldbeute. Bleiben Sie am Ball für ihre Bücherei“, appellierte er an die Vertreter der Stadt und Politik.