Lauenburg. Lauenburg. Seit November 2018 gibt es Parkgebühren in Lauenburgs Altstadt. Das anvisierte Plus von 30.000 Euro jährlich wird erreicht.
Es war ein Thema, das Lauenburgs Stadtvertreter lang vor sich hergeschoben hatten. Doch im vergangenen Jahr mussten sie in den sauren Apfel beißen – und die Einführung von Parkgebühren beschließen. Denn als Konsolidierungsgemeinde ist Lauenburg dazu verpflichtet, alle möglichen Einnahmequellen auszuschöpfen. Sonst gibt es kein Geld vom Land. Seit dem 1. November müssen Autofahrer nun ein Ticket ziehen, wenn sie auf dem Lösch- und Ladeplatz, dem kleinen Parkplatz gegenüber der Hitzler-Werft oder auf dem Borkeplatz parken wollen.
„Es läuft gut“, so eine erste Bilanz von Christian Asboe, stellvertretender Leiter des Amtes für Stadtentwicklung. 1 Euro je angefangener Stunde oder 4 Euro pro Tag werden jetzt auf den drei Parkplätzen fällig. Insgesamt 175 Stellplätze stehen zur Verfügung, sie sollen von 8 bis 20 Uhr bewirtschaftet werden. Die Verwaltung geht von einer durchschnittlichen Auslastung von 56 Prozent aus. Zusätzliche Einnahmen von 30.000 Euro jährlich sollen die Parkgebühren der Stadt bescheren – so steht es im Konsolidierungsvertrag. „Dass dies klappt, zeichnet sich jetzt schon ab“, ist Asboe zuversichtlich.
Stadt hat dritte Politesse eingestellt
Die Stadt hat eine dritte Politesse eingestellt, die schwerpunktmäßig die Parkplätze in der Altstadt kontrolliert – und zwar zu wechselnden Zeiten. „Durchaus auch in den Abendstunden und am Wochenende“, so Asboe.
Doch Lauenburg hat auch Ausgaben: 18.000 Euro pro Jahr kostet die neue Teilzeitstelle, hinzu kommen Verwaltungskosten von 24.000 Euro – unter anderem, weil Parkausweise für die Anwohner ausgestellt werden müssen. Die Parkautomaten und ihre Aufstellung schlugen mit insgesamt 60.000 Euro zu Buche und für den Unterhalt sind 20.000 Euro jährlich veranschlagt. „So viel werden wir aber nicht brauchen“, sagt der stellvertretende Amtsleiter. So bleibt am Ende das Plus von 30.000 Euro jährlich – Geld, das die Lauenburg gut gebrauchen kann.
„Das wir jetzt bezahlen müssen, ist nicht schön“
Nicht alle freuen sich über die Parkgebühren. So hatten Gastronomen bemängelt, dass es keine Parkplätze für ihre Beschäftigten gibt. Und auch manche Besucher ärgern sich. „Wir kommen immer mal wieder gern nach Lauenburg, um hier an der Elbe spazieren zu gehen. Aber dass wir jetzt fürs Parken bezahlen müssen, ist nicht schön“, sagen Helga und Dieter Ammann aus Hamburg.
Katharina Bunzel (Grüne) hatte im Bau- und Planungsausschuss bemängelt, dass das Schild am Borkeplatz für Ankommende nur schwer zu erkennen ist und die grauen Automaten nicht so leicht zu finden sind. „Das Schild am Borkeplatz wird noch gedreht, so dass es besser sichtbar ist“, sagt Asboe. Weitere Schilder sollen noch direkt neben den Automaten aufgestellt werden – damit deren Standorte schon von weitem zu erkennen sind.