Lauenburg. DLRG Zum traditionellen Jahresauftakt durften nur erfahrene Schwimmer ins Wasser
An der See hätte man wohl ordentliche Brandung erlebt – an der Elbe war es immerhin noch ein kräftiger Wellengang. Bis zu einen Meter hohe Wellen forderten am Neujahrstag vor Lauenburg die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die sich zum traditionellen Neujahrsschwimmen in die Elbe gewagt hatten.
„Wegen der starken Wellen haben wir nur die erfahrenen Schwimmer ins Wasser gelassen“, sagte Silke Lassmann, stellvertretende Vorsitzende der DLRG Büchen. Acht Schwimmer, die dabei sein wollten, mussten am Ufer bleiben. Darunter auch Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede. „Ich hatte protestiert, aber keine Chance“, sagte er. „Seit ich hier Bürgermeister bin, schwimme ich an Neujahr mit, jetzt muss ich wohl zu Hause in den Gartenteich hüpfen“, so Thiede.
Mit Leinen verbunden
Die Wellen waren diesmal spektakulär. Der Westwind türmte das Wasser auf, die drei Begleitboote der DLRG sprangen auf und tauchten ab. Von einem Rettungsschwimmer angeführt und mit Leinen verbunden, stiegen die Ehrenamtlichen am Rufer-Platz ins Wasser und machten sich elbabwärts auf die 800-Meter-Strecke zum Bootshaus am Kuhgrund. Am Elbuferweg beobachteten zahlreiche Schaulustige das Spektakel der zehn Schwimmer, mit dem die DLRG-Helfer ihre Einsatzbereitschaft bei Wind und Wetter unter Beweis stellten. Zum Aufwärmen gab es hinterher Glühwein und Erbsensuppe für Schwimmer wie Gäste am Bootshaus.
In Lauenburg steht die DLRG derweil nicht nur für Wasserrettung – auch an Land helfen die Ehrenamtlichen und die Mitarbeiter der Rettungswache. 2018 wurden 2600 Einsätze für die Abteilung Rettungsdienst registriert, 1080 waren Notfalleinsätze. Die Ehrenamtlichen leisteten zusätzlich 28.000 Stunden Dienst, etwa zur Absicherung von Veranstaltungen oder bei der Schwimmausbildung.
DLRG-Mitglied Norbert Brackmann, auch Vorsitzender des Haupt- und Innenausschusses des Kreistags, hofft, dass auch trotz eines Streits mit den Krankenkassen die neue Rettungswache an der Lütauer Chaussee in Dienst gehen kann. „Es darf halt nur nicht teurer werden als das, was die Kassen genehmigt hatten“, so Brackmann. Im April sollen die Kostenvergleiche vorliegen. „Der Kreis hat entschieden, dass er Lauenburg und Büchen als Standorte möchte“, sagt Brackmann, der damit auch eine Zustimmung der Kassen erwartet.