Lauenburg. Tradition   Verkauf von Erbseneintopf für einen guten Zweck

    Als die „Blauen Jungs“ vom Lauenburger Patenschiff Tender „Elbe“ in der Stadt zum ersten Mal Erbsensuppe verkauften, waren viele der heutigen Crew-Mitglieder noch nicht einmal geboren. Seit 1986 gibt es die Tradition nämlich schon: Immer in der Vorweihnachtszeit kochen die Matrosen ihren legendären Eintopf und verkaufen diesen in der Stadt. Der Erlös wird gespendet. Viele Lauenburger kommen mit einem Henkeltopf und nehmen sich den leckeren Eintopf für das Mittagessen mit nach Hause.

    Am Freitag machte es die Küchencrew um Smutje Lennart Michel spannend: Die Bockwürste kamen in der Jugendherberge am Sportplatz nicht rechtzeitig auf Temperatur, und so stieg und stieg die Vorfreude der Wartenden – bis endlich die Kübel im Zelt am Lütten Markt geöffnet wurden. Wer noch nicht kosten konnte, kann das am Sonnabend und Sonntag auf dem Weihnachtsmarkt am Schloss nachholen.

    Für die Crew wird 2019 ein besonderes Jahr: Im März geht es endlich wieder an Bord. Das 25 Jahre alte Schiff, dessen Heimathafen Warnemünde ist, wird seit Oktober vergangenen Jahres in einer Werft in Bremerhaven auf Vordermann gebracht. Eine ruhige Kugel kann die Besatzung übrigens nicht schieben, während die „Elbe“ in der Werft ist. „Jetzt ist Zeit für Fort- und Weiterbildungen. Und für Papierkram ohne Ende“, stöhnt Markus Bendt. Es ist dem Hauptbootsmann deutlich anzumerken, wie sehr er „sein“ Schiff vermisst.

    Das Rezept der Erbsensuppe

    Die Matrosen weichen 40 kg getrocknete Erbsen ein und setzen diese in 160 lt. Wasser an. Mit Salz („frei Schnauze“) und Lorbeerblättern („Später aus der Suppe fischen“) würzen. Dann 10 kg Kasseler klein schneiden und dazu geben, 10 kg gewürfelte Kartoffeln, 10 kg Lauch und 10 kg Karotten hinzufügen. Dazu kommen in ausgelassenem Speck gedünstete Zwiebeln und Brühpulver. Die Suppe muss mindestens zwei Stunden kochen. Reicht für 1000 Personen. Wer weniger Gäste hat: Umrechnen nicht vergessen!