Lauenburg. Die Stadt plant, leerstehende Gebäude der Hitzler-Werft zum „Maritimen Zentrum“ zu entwickeln. Die Politik gab grünes Licht.

Die Tagesordnung war überschaubar und Beratungsbedarf gab es kaum, die Stadtvertretersitzung am Montagabend war nach knapp einer Stunde abgehakt. Trotzdem könnte sich diese Sitzung als sehr bedeutsam für Lauenburg erweisen: Die Politiker haben der Verwaltung geschlossen grünes Licht gegeben, sich mit dem Projekt „Maritimes Zentrum“ um Bundesfördermittel zu bewerben.

Neues Domizil für Elbschifffahrtsarchiv

Die Idee ist faszinierend: Das nahezu leerstehende Gebäudeensemble der Hitzler-Werft an der Bahnhofstraße und die abgewirtschafteten Häuser nebenan, sollen zu einem „Werft- und Hafen-Quartier Lauenburg/Elbe“ zusammenwachsen, wie es offiziell in der Ideenskizze heißt. Wie berichtet hatte die Verwaltung ursprünglich nur vor, das international hoch anerkannte Lauenburger Elbschifffahrtsarchiv endlich in angemessenen Räumlichkeiten unterzubringen.

Doch ein neuer Fördertopf des Bundes für große Investitionen im Städtebau eröffnet nun ganz andere Möglichkeiten. Denen will sich auch das Lauenburger Traditionsunternehmen Hitzler-Werft nicht verschließen. Das gemeinsame Ziel: Schaffung von modernem Wohnraum mit Industriecharme und Elbblick, dazu urbane Begegnungsstätten, Arbeitsräume und Ausstellungsflächen.

Politik gibt grünes Licht

Eine erste Ideenskizze benennt den finanziellen Rahmen mit 19 Millionen Euro. „Wir können hier Wohnen, Arbeit und Kultur einzigartig miteinander verbinden“, sagte Reinhard Nieberg. Der Amtsleiter für Stadtentwicklung musste bei den Politikern für das Projekt nicht lang werben: Die Idee kam parteiübergreifend gut an. Nur der kalkulierte Eigenanteil von fast einer Millionen Euro bremste die Begeisterung zunächst etwas. Doch Nieberg konnte beruhigen: Den Löwenanteil daran sollen die Vermarktung der Wohnungen durch die Hitzler-Werft bringen.

Das Votum der Fraktionen war einstimmig. Die Stadtverwaltung hat daher gestern, einen Tag vor Fristablauf, die Idee beim Bundesbauministerium eingereicht. Im Februar entscheidet sich dann, ob Lauenburg für das Projekt einen Förderantrag stellen darf.