Lauenburg. Seit fast 20 Jahren betreibt Ralf Storjohann das Veranstaltungszentrum Mosaik. Jetzt ist der Verkauf besiegelt.
Ob Schlagerparty, Comedy oder der Auftritt bekannter Stars – für Großevents in der Region ist das Mosaik die erste Adresse. Aber auch für Lauenburger Traditionsveranstaltungen wie Seniorennachmittag, Sportlergala oder Schipperhöge ist das Veranstaltungszentrum an der Reeperbahn bestens geeignet. Seit 18 Jahren hat Ralf Storjohann den Hut dafür auf, dass vor und hinter den Kulissen alles klappt. Mit Jahresbeginn ist damit Schluss: Silke und Ralf Storjohann haben das Mosaik per 1. Januar an einen Hamburger Unternehmer verkauft. Dieser hält sich noch bedeckt, was seine Pläne betrifft.
Mehr persönlichen Freiraum schaffen
„Ich habe viel Energie und Herzblut in das Projekt gesteckt, war während der Veranstaltungen meist vor Ort. Das bedeutet aber auch, sehr viel Freizeit zu investieren. Jetzt möchten wir mehr Zeit für uns haben und uns Dingen widmen, die in den vergangenen Jahren zu kurz gekommen sind“, sagt der 57-Jährige.
Wie kam der Postbeamte überhaupt dazu, seinerzeit ins Veranstaltungsmanagement einzusteigen? „Das war ja erst gar nicht geplant. Das Mosaik stand fünf Jahre leer, der frühere Eigentümer war Pleite gegangen. Ich interessierte mich eigentlich nur für die Tennishalle und habe die angemietet. Das lief ganz ordentlich. Warum also nicht kaufen?, fragte ich mich. Nach vielem Hin und Her wurde ich mit dem Insolvenzverwalter einig. Da stand ich nun mit einem Saal für 500 Besucher, aber ohne Ahnung, wie man Partys organisiert“, erzählt er lachend.
Den ersten Starauftritt hatte Harpo
An seine erste Großveranstaltung im Jahr 2002 erinnert er sich genau: „Ich hatte irgendwie das Management von Harpo bewegen können, nach Lauenburg zu kommen.“ Die schwedische Musiklegende aus den 1970er-Jahren zog Besucher an, die vorher wahrscheinlich noch nie etwas von Lauenburg gehört hatten. „Das war der Anfang. Aber so voll war der Saal danach nicht immer. Ich musste viel Lehrgeld zahlen, im wahrsten Sinne des Wortes“, sagt er. Auch wenn einige Veranstaltungen floppten, aufgeben sei nie in Frage gekommen.
Neuer Eigentümer hält sich noch bedeckt
Bald hatte Ralf Storjohann, der tagsüber am Postschalter stand, eine Nase für zugkräftige Veranstaltungen. Das Mosaik wurde über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. „Inzwischen rufen Künstleragenturen von sich aus an“, sagt er nicht ohne Stolz. Sein Erfolgsgeheimnis?“ „Für mich ist jede Veranstaltung wichtig, egal ob Queen-Revival-Konzert oder Seniorennachmittag“, sagt er. Bis März hat er noch als Pächter den Hut für die Veranstaltungen auf. Wie es danach weitergehe, wisse er nicht. „Ich gehe davon aus, dass der neue Eigentümer die Tradition des Mosaiks aufrechterhält“, hofft er.