Lauenburg. Die Verwaltung kann jetzt die zusätzliche Stelle im Stadtentwicklungsamt ausschreiben, muss aber in Vorleistung gehen.
Nur einen Tag nach unserem Bericht über die bisher nicht erklärte Kostenübernahme für die zusätzliche Stelle in der Lauenburger Verwaltung lenkte Kiel ein: Christian Asboe aus dem Stadtentwicklungsamt kann sich in absehbarer Zeit ganz der Projektsteuerung Hochwasserschutz widmen. Seine bisherigen Aufgaben übernimmt ein neuer Mitarbeiter oder eine neue Mitarbeiterin. „Mit dem neuen Abteilungsleiter im Umweltministerium, Dr. Johannes Oelerich, habe ich das am Mittwoch so vereinbart“, teilte Bürgermeister Andreas Thiede gestern mit.
Land übernimmt 90 Prozent der Personalkosten
Wie berichtet, hatten sich bereits im Dezember 2017 der Wasser- und Bodenverband, die Stadt und das Land darauf geeinigt, die Aufgaben neu zu ordnen: Künftig sollten bei der Lauenburger Verwaltung die Fäden der Abstimmung aller Arbeitsschritte, Terminüberwachung und Information der Öffentlichkeit zusammenlaufen. Die dafür erforderliche Personalstelle will das Land zu 90 Prozent finanzieren.
Zwar ist der Zuwendungsvertrag noch immer nicht unterschrieben und liegt der Stadt noch nicht mal im Entwurf vor, aber immerhin sicherte Oelerich die Übernahme der Personalkosten nun persönlich zu. Der Haken: Bis das Geld aus Kiel fließt, muss die Stadt in Vorleistung gehen. „In diesen sauren Apfel beiße ich gern, wenn es denn nun endlich losgehen kann,“ sagt Thiede.
Stelle soll Anfang nächsten Jahres besetzt werden
Schon in den nächsten Tagen will die Stadt die neue Stelle im Stadtentwicklungsamt ausschreiben. „Wir haben die Unterlagen dazu ja schon lange in der Schublade, sodass wir zügig handeln können“, sagt Amtsleiter Reinhard Nieberg. Er hofft, dass eine Besetzung zum Anfang des nächsten Jahres erfolgt. „Das setzt natürlich voraus, dass geeignete Bewerbungen eingehen“, schränkt er ein. Christian Asboe hat sich auch bisher im Stadtentwicklungsamt um alle Fragen gekümmert, die mit den Folgen des Hochwassers 2013 und den künftigen Schutzmaßnahmen zusammenhängen – zusätzlich zu seinen anderen Aufgaben in der Bauverwaltung. „Der große Vorteil ist ja, er braucht keine Einarbeitungszeit und ist voll im Thema“, freut sich sein Chef. Über mangelnde Arbeit wird sich Asboe jedenfalls nicht beklagen können. Für den Bereich entlang der Hafenstraße ist mittlerweile die Planungsleistung ausgeschrieben. „Es haben sich acht Büros beworben. Wir gehen davon aus, dass Anfang 2019 die Planung beginnt“, stellt Asboe in Aussicht. Besonders knifflig sieht es für den Kernbereich der Altstadt zwischen Kuhgrund und Ruferplatz aus. „Wir hoffen, dass Mitte nächsten Jahres die Planungsbüros ihre Arbeit aufnehmen können“, sagt er.
Stadt drängt auf Vertragsvereinbarung mit dem Land
Auch wenn sich die Stadt auf das Wort des zuständigen Mitarbeiters im Ministerium verlässt, drängt Lauenburgs Verwaltungschef zur Eile: „Natürlich können und wollen wir die Personalkosten nicht lange vorstrecken. Wir erwarten jetzt die Vorlage des lange angekündigten Zuwendungsvertrages“, sagt Thiede.