Lauenburg. Lauenburg. Es gibt eine neue Idee zum alten Hotel Stappenbeck – statt einer Markthalle könnte die Lauenburger Stadtbücherei einziehen.

Die Marktgalerie soll – mit dem gegenüberliegenden Edeka-Neubau – das Lauenburger Stadtzentrum neu beleben. Bereits seit 2013 ist das Projekt geplant. Die Flachbauten zwischen Lütten Markt und B 5 wurden bereits vor einem Jahr abgerissen. Doch kommt die Marktgalerie überhaupt noch? Angesichts immer neuer Verzögerungen zweifelt so mancher Lauenburger.

Doch die Stadt hält an dem Vorhaben fest. Am kommenden Mittwoch, 19. September, geht es im Bau- und Planungsausschuss (19 Uhr im ehemaligen Haus der Begegnung, Fürstengarten 29) erneut um den Entwurfs- und Aufstellungsbeschluss für den B-Plan „Östlicher Ortskern“. Er war im November 2017 gefallen, doch dann musste ein Lärmgutachten nachgeliefert werden, für das die Stadt kein entsprechendes Büro fand. Stimmen die Ausschussmitglieder zu, wird der B-Plan vier Wochen öffentlich ausliegen. „In einer der nächsten Sitzungen könnte dann der Satzungsbeschluss fallen“, sagt Reinhard Nieberg, Leiter des Stadtentwicklungsamtes.

Projektentwickler Frank Kiefaber plante eine Markthalle

Noch nicht offiziell sind neue Überlegungen zum ehemaligen Hotel Stappenbeck, dass in die Marktgalerie einbezogen werden soll. Im ehemaligen Festsaal des Hotels plante der Projektentwickler Frank Kiefaber eine Markthalle. Nun will die Stadt möglicherweise die Stadtbücherei in dem Gebäude unterbringen. „Damit würden wir die Raumprobleme der Bücherei lösen“, sagt Nieberg. Wenn man den B-Plan verabschiede, bleibe aber offen, wie das Stappenberg genutzt werde, betont der Amtsleiter. „Beides ist möglich, Markthalle oder Stadtbücherei.“

Büchereileiterin Uta Silder­huis findet die Idee gar nicht so übel: „Das Gebäude hat Potenzial.“ Allerdings würde ihr die Nähe zur Schule fehlen – immerhin heißt es Stadt-und Schulbücherei. „Wir müssten uns wohl einen neuen Namen geben. Vielleicht ja Medienzentrum? Wir könnten dort unser digitales Angebot besser präsentieren“, sagt Silderhuis.

Bebauungsplan muss noch ausgelegt und genehmigt werden

Projektentwickler Frank Kiefaber zeigt sich über die neue Idee ungerührt. „Zur Nutzung der Marktgalerie äußern wir uns erst, wenn feststeht, was gebaut wird“, sagt er auf Nachfrage. Er habe schon viele Mietinteressenten mehrfach vertrösten müssen. Kiefaber wollte eigentlich in diesem Sommer einen Bauantrag stellen. Doch er wartet noch immer auf den Bebauungsplan und dessen Genehmigung. „Solange wir kein Baurecht haben, macht es keinen Sinn, einen Bauantrag zu stellen“, so Kiefaber. Darum wolle er auch zu einem möglichen Baubeginn nichts mehr sagen.

Immerhin ist mit dem Auszug der Post und dem bevorstehenden Abriss der Weg frei für den Edeka-Neubau. Diesen hatte Kiefaber immer als Voraussetzung für sein Projekt gesehen. Im April hatte er seine Pläne erneut in Lauenburg vorgestellt und gesagt, größere Ladenflächen seien bereits vergeben. Für die Markthalle wollte Kiefaber zunächst mit den Händlern des Wochenmarktes ins Gespräch kommen. Dies könnte sich nun erübrigen.

Das Hotel Stappenbeck hat eine lange Tradition: Viele Feste haben die Lauenburger hier gefeiert, vor über 100 Jahren gab es die ersten Kinovorführungen in dem Saal.