Lauenburg. Bewertung „Roter Hahn“ Nach fünfstündiger Prüfung erhielten die Retter den begehrten vierten Stern
Ein Stern für die Feuerwehr und eine klare Ansage in Richtung Stadt als Träger der Feuerwehr: Die Leistung der Feuerwehr ist zwar ausgezeichnet, doch baulich müsse am Katastrophenschutzzentrum an der Reeperbahn dringend etwas passieren. So lässt sich die fünfstündige Bewertung der Lauenburger Feuerwehr durch eine Kommission des Kreisfeuerwehrverbandes zusammenfassen. Zu eng, keine Trennung in saubere und schmutzige Bereiche, baulich nicht mehr zeitgemäß: Die Stadt kennt diese Probleme und hat sie nun noch einmal vorgeführt bekommen.
Als zweite städtische Feuerwehr – nach Geesthacht – hat sich Lauenburgs Wehr der Leistungsbewertung „Roter Hahn“ gestellt. Dabei steigern sich die Ansprüche der Bewerter an die Aktiven immer mehr. Fünf Stufen waren einst geplant, für jene, die sie bereits erreicht haben, gibt es mittlerweile eine Sonderstufe. Doch dabei handelt es sich bisher nur um einen erlesenen Zirkel im Lauenburgischen. „Die vierte Stufe zu erreichen, ist für eine große Feuerwehr, wie wir sie in Lauenburg haben, schon sehr anspruchsvoll. Man muss einen gewissen Aufwand betreiben und das immerhin neben einer Vielzahl von Einsätzen“, erklärte Ralf Kreutner. Er leitete die Bewertungskommission, die die Lauenburger Wehr unter die Lupe nahm. „Wir konnten sehen, dass das Handwerkszeug bei den Kameraden sitzt, wir haben eine klasse Leistung beobachtet“, bilanzierte Kreutner.
Zunächst gab es theoretischen Unterricht, dann wurde die Ausrüstung begutachtet. Außerdem absolvierten die ehrenamtlichen Retter der Stadt mehrere Übungen auf der Hitzler-Werft. Von einem Kran musste sich ein Feuerwehrmann abseilen, eine unter einem Schuttcontainer eingeklemmte Übungspuppe musste gerettet werden, ebenso ein Dummy von Bord eines Arbeitsschiffes. Zusätzlich wurde das Vorgehen zur Brandbekämpfung in der Schiffbauhalle demonstriert. 60 Aktive stellten sich der Bewertung.
„Uns ging es vor allem darum, unseren Ausbildungsstand einmal extern bewerten zu lassen“, erklärte Feuerwehrchef Lars Heuer. Er sah die intensive Prüfung nicht nur als Stress, sondern auch als Motivation. „Das Team war sehr engagiert bei der Sache“, lobte Heuer. Da war es dann auch keine Frage, dass der begehrte vierte Stern in Lauenburg blieb. Und die Stadt muss nun zusehen, ein Konzept für das Katastrophenschutzzentrum umzusetzen und bauliche Defizite zu beseitigen – damit die Motivation der Feuerwehrleute nicht leidet.