Lauenburg. Qualität tipptop, räumliche Situation mangelhaft – das bescheinigt der Landesverband der Lauenburger Vokshochschule.
Jetzt hat es Leiter Andreas Püst schwarz auf weiß: Der Landesverband der Volkshochschulen Schleswig- Holstein bescheinigt der Lauenburger VHS die Einhaltung der hohen Qualitätsstandards, die an Bildungseinrichtungen des Landes gestellt werden.
Organisation, Angebote, Planung, Service und Information sind tipptop – Abzüge gibt es in der Kategorie „Durchführung der Kurse“. „Es wäre wünschenswert, wenn die Volkshochschule in einem öffentlichen Gebäude untergebracht wäre. An vielen Orten hat sich ein gemeinsamer Standort mit der Bücherei bewährt, was hier ebenfalls anzustreben wäre“, empfehlen die Prüfer.
„Das größte Problem ist derzeit unsere Raumnot“
Püst kann diese Kritik nachvollziehen: „Das größte Problem ist derzeit unsere Raumnot. Die meisten Kurse werden in der ehemaligen Pestalozzi-Schule gegeben, die in Privatbesitz ist. Die Räumlichkeiten sind alles andere als geeignet.“ Rollstuhlfahrer hätten hier keine Möglichkeit, einen VHS-Kursus zu belegen, das Gebäude ist nicht barrierefrei. „Wenn unsere Senioren den Übungsraum im dritten Stock erreicht haben, brauchen sie eigentlich keinen Fitnesskursus mehr“, sagt Püst. Die alte Pestalozzi-Schule an der Albinusstraße hat noch einen großen Nachteil, der sich sogar auf die Wirtschaftlichkeit der VHS auswirkt. „Damit ein Kursus keinen finanziellen Verlust einfährt, brauchen wir mindestens acht Teilnehmer. Das ist aber auch die Höchstzahl, die in den kleinen Räumen unterrichtet werden kann. Ein finanzielles Polster, so wie es unbedingt nötig wäre, können wir so nicht schaffen“, bedauert der Leiter.
Noch freie Plätze für einige Kurse
Finanzielle Erwägungen waren es auch, weshalb die Lauenburger Volkshochschule in diesem Jahr auf ein eigenes Programmheft verzichtet hat. Die Lauenburger Kurse finden sich alle im druckfrischen Heft der Kreisvolkshochschule. „Das eigene Programmheft hätte das Dreifache gekostet“, sagt Püst. Das Angebot für das Herbst/Wintersemester enthält neben bewährten Kursen wie Sprachunterricht, Fitness, berufliche Weiterbildung oder kreative Kurse auch weniger gängige Angebote: So können sich Interessierte zu einem Pendel-Seminar (13. Oktober) oder zu einem Engels-Seminar (17. November) anmelden. In diesem Kursus lernen die Teilnehmer, wie Engel bei der Parkplatzsuche helfen können. Noch freie Plätze gibt es unter anderem beim Kursus Autogenes Training (Beginn: 12. September) und Fitness für Alle (Beginn: 19. September). Andreas Püst hat eine Vision: „Ich würde gern Bildungsurlaub anbieten. Das ist ein Angebot, das Volkshochschulen heute leisten sollten. Aber dazu müssen wir zunächst mal unsere räumlichen Bedingungen verbessern“, sagt er.
Das Zertifikat des Landesverbandes bescheinigt ihm, dass er an diesem Ziel dran bleiben wird: „Aufgrund der bisherigen Arbeit des Leiters sind wir sehr optimistisch, dass die bisher nur teilweise oder noch nicht erfüllten Kriterien in Kürze verbessert werden“, heißt es darin.