Lauenburg. Marina Lauenburg hat jetzt eine Entsorgungsanlage – Vertrag mit der Stadt erfüllt

    Hafenmeisterin Yildiz Frühauf hat jetzt ihr größtes Problem gelöst: Von allen Seiten hatte es in der Vergangenheit Kritik gehagelt, dass es auf der Lauenburger Marina keine Entsorgungsanlage für die Fäkalientanks der Wohnwagen und Sportboote gibt. So hatten sich Urlauber zwar gern auf ihrem idyllischen Platz eingerichtet, ihre Abwasser dann aber auf dem Campingplatz in Hohnstorf entleert. Dieser „Fäkaltourismus“ sorgte jahrelang für Streit.

    Die Lauenburger Politiker hatten ihre Zustimmung zum Bebauungsplan für das Wassersportzentrum sogar davon abhängig gemacht, dass die Betreiberin eine Entsorgungsanlage einrichtet. Mit der Verabschiedung des Bebauungsplanes „Wassersportzentrum/südliche Hafenstraße“ wollte die Hafenmeisterin endlich Planungssicherheit haben – für bereits vorhandene Bauten und künftige. Dass die Entsorgungsanlage in den Unterlagen vorgesehen war, reichte den Politikern nicht. Die Gemeinde Hohnstorf hatte in ihrer Stellungnahme zum Entwurf des B-Planes auf eine „zeitgemäße Vorhaltung einer Entsorgungsstation“ zwingend gepocht. Das überzeugte die Lauenburger Politiker. Die Stadt sollte die Hafenmeisterin vertraglich verpflichten, eine solche Anlage zu errichten. Das ist jetzt geschehen, 5000 Euro hat Yildiz Frühauf darin investiert.

    „Wir hatten vereinbart, dass die Betreiberin sechs Wochen nach Inkrafttreten des Bebauungsplanes die Entsorgungsanlage nachweisen kann. Schön, dass dieser Punkt jetzt erledigt ist“, freut sich Bauamtsleiter Reinhard Nieberg.

    Dabei hätte es aus Sicht von Yildiz Frühauf eines solchen Vertrages gar nicht bedurft. „Wir sind ja selbst daran interessiert, den Gästen einen kompletten Service zu bieten. Schon deshalb, damit wir sie länger bei uns halten können“, sagt sie. Was das Vorhaben so schwierig gemacht hätte: „Es hängt ja davon ab, wie die Hochwasserschutzlinie an der Marina verläuft. Für den Ernstfall müssen ja Vorkehrungen getroffen werden, damit die Abwässer nicht die Marina fluten“, sagt Yildiz Frühauf.

    Diese Probleme sind jetzt vom Tisch: Die Entsorgungsanlage steht auf dem höchsten Punkt des Geländes, direkt an der Hafenstraße. „Das hat den Nachteil, dass wir die Säule nicht jederzeit im Blick haben. Deshalb werden wir in Kürze noch einen abschließbaren Deckel anbringen. Schließlich gehen die Flüssigkeiten in die öffentliche Kanalisation. Da müssen wir ausschließen, dass Dinge eingeleitet werden, die da nicht reingehören“, sagt sie. Sollte der erhöhte Standort bei einem künftigen Hochwasser nicht ausreichen, kann die Anlage so gesichert werden, dass eine Flutung der Marina durch Abwasser ausgeschlossen ist.

    Für Yildiz Frühauf profitiert auch die Stadt von ihrer Investition in die Entsorgungsanlage für die Fäkalientanks. „Es liegt ja im gemeinsamen Interesse, die Motorbootfahrer und Wohnmobilurlauber für mehr als eine Nacht in Lauenburg zu halten“, ist sie überzeugt. Die Gäste seien immer dankbar über ihre Tipps, was man in Lauenburg alles unternehmen und erleben könne.