Lauenburg. Künftig wird es zwei Wählergemeinschaften in der Stadtvertretung geben. Der Zusammenschluss ist gescheitert.
Der Zusammenschluss hat nicht mal bis zur konstituierenden Sitzung der neuen Stadtvertretung am 13. Juni gehalten: Die Wählergemeinschaft Unser Lauenburg/LWG gibt es schon nicht mehr. Ralf Storjohann (Unser Lauenburg) und Niclas Fischer (Lauenburger Wählergemeinschaft) werden in der neuen Stadtvertretung jeweils eine eigene Fraktion anführen.
Höchster Stimmenzuwachs bei der Kommunalwahl
„Höhenflug der LWG“ – so titelten wir nach der Kommunalwahl am 6. Mai. Die Wählergemeinschaft Unser Lauenburg/LWG konnte 23,1 Prozent der abgegebenen Stimmen für sich verbuchen. Statt bisher zwei, hatte sich die Wählergemeinschaft damit fünf Sitze in der Stadtvertretung gesichert. Ursprünglich hatte Ralf Storjohann mit einer eigenen Wählergemeinschaft an den Start gehen wollen, es sich dann aber anderes überlegt. „Niclas Fischer und ich haben uns mehrere Male getroffen und festgestellt, dass wir nahezu identische Vorstellungen haben, was sich ändern muss, damit es in Lauenburg wirklich voran geht“, sagte Storjohann Anfang März gegenüber unserer Zeitung.
Keine gemeinsame Erklärung zur Spaltung
Doch die Harmonie währte nicht lange. In einer Presseerklärung informierte Fischer gestern darüber, dass die LWG nunmehr drei Sitze in der Stadtvertretung besetzen werde: Und zwar von ihm selbst, sowie von Ulrike Köller und Uwe Steinfatt. „Das war so nicht abgemacht“, reagierte Storjohann verärgert auf den Vorstoß seines ehemaligen Verbündeten. Stattdessen hätte man sich im Vorfeld auf eine gemeinsame Erklärung geeinigt: Man sei nach intensiven Gesprächen zu dem Schluss gekommen, dass eine Trennung der beste Weg sei, um die Arbeit für Lauenburg und seine Bürger konstruktiv erbringen zu können. Unterschiedliche Auffassungen zur Umsetzung der Ziele hätten zu dieser Erkenntnis geführt.
Differenzen über Fraktionsbildung
Doch der Versuch nach außen den Schein zu wahren, misslang. Nach dem Alleingang von Fischer nahm auch Storjohann gestern kein Blatt mehr vor den Mund: „Absprachen wurden von Anfang an nicht eingehalten. Außerdem sind wir zwei Alphatiere. Es gab knallharte Differenzen über die Fraktionsbildung und über die Wege, die politischen Ziele der Wählergemeinschaft zu erreichen“, sagte er.
Zwei Wählergemeinschaften in der Stadtvertretung
Ralf Storjohann wird als Fraktionschef nunmehr für die zweite Wählergemeinschaft in die Stadtvertretung einziehen, zusammen mit Frank Paetow. „Ich hoffe auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit der LWG. Schließlich verbinden uns ja die Wahlkampfziele. Mit den anderen Fraktionen haben wir bereits sehr angenehme Gespräche zur künftigen Arbeit in der Stadtvertretung geführt“, versicherte Storjohann. Niclas Fischer war gestern für eine Stellungnahme über die Gründe der Spaltung nicht zu erreichen.