Lauenburg. In der Albinus-Gemeinschaftsschule können Schüler unter kostenlosen Kursen wählen. Weitere Angebote werden gesucht.

Schach oder Gitarre lernen, Rudern oder Fußball spielen – wer darauf Lust hat, muss meist einem Verein beitreten oder einen oft ziemlich teuren Kursus bezahlen. Nicht so die Kinder und Jugendlichen der Albinus-Gemeinschaftsschule.

Derzeit 75 kostenlose Kursusangebote

Seit 2010 gibt es hier einen gebundenen Ganztagsbetrieb, was heißt: Alle Kurse, die neben dem regulären Unterricht angeboten werden, sind für die Schülerinnen und Schüler kostenlos. Wer sich aber einmal entschieden hat, muss in der Regel für die Dauer des Kurses dabei bleiben, die Teilnahme ist dann verpflichtend. „Derzeit haben wir etwa 75 Kurse an der Schule. Das sind kreative, sportliche, musische, aber auch spielerische Angebote“, sagt Koordinatorin Claudia Vogt-Gohdes. Dazu kommen verschiedene Förderangebote für Schüler, die in bestimmten Fächern ihre Leistungen verbessern möchten oder müssen.

Neue Angebote für das kommende Schuljahr gesucht

Die Kurse werden nicht von ausgebildeten Pädagogen geleitet, sondern in der Regel von Erwachsenen, die einem bestimmten Hobby nachgehen oder Fähigkeiten haben, die sie gern weitergeben möchten – und die vor allem ein Herz für Kinder und Jugendliche haben. „Man muss auch schon mal ziemlich gute Nerven haben. Nicht immer geht es mucksmäuschenstill während des Kurses zu. Da die Schüler sich aber meist freiwillig für ein bestimmtes Angebot entschieden haben, lassen sie sich auch begeistern“, weiß die Koordinatorin. Sie hofft darauf, für das kommende Schuljahr weitere Kooperationspartner und Kursusleiter zu finden.

Kinder stärken in Kursen ihr Selbstbewusstsein

„Ich weiß, dass es in Lauenburg einige Leute gibt, die sich in ihrer Freizeit mit Dingen beschäftigen, die unseren Schülern neue Perspektiven und Motivationen bieten könnten“, sagt sie. Ihrer Erfahrung nach wirkt sich die Teilnahme an Kursen besonders auch auf die Schüler gut aus, die im Unterricht nicht gerade mit super Leistungen glänzen. Sie weiß: „Plötzlich gibt es auf ganz anderen Gebieten Erfolgserlebnisse und damit Anerkennung. Für viele Kinder ist das eine ganz neue Erfahrung, die sich positiv auf ihr Selbstbewusstsein auswirkt.“

Gerade weil das Kursusangebot so wichtig ist, geht es nicht ohne ein abgestimmtes Konzept. Ein Kursus dauert in der Regel ein Schulhalbjahr und eineinhalb Stunden pro Woche. Wer sich als Kooperationspartner oder Kursusleiter bewerben möchte, sollte sein Angebot schriftlich formulieren. Angst vor zuviel Papierkram muss trotzdem niemand haben. „Wir setzen uns mit Bewerber oder Bewerberin zusammen, besprechen Inhalt und Ziel des Kurses und wie man dort hingelangen kann. Niemand wird einfach so ins kalte Wasser geworfen“, versichert die Koordinatorin.

Tätigkeit als Kursusleiter wird vergütet

Wer möchte, kann sich auch noch weiterbilden. An der Albinus-Gemeinschaftsschule sind inzwischen acht Kursusleiter zertifiziert. Die Tätigkeit wird mit einem Honorar, einer Aufwandsentschädigung oder im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung vergütet.

Wer Interesse an dieser Beschäftigung hat, kann sich mit Fragen oder seinem Angebot telefonisch an Claudia Vogt-Gohdes unter der Nummer (041 53) 590 92 15 wenden.