Lauenburg. Lauenburg. Die CDU will einen B-Plan für die Lauenburger Innenstadt aufstellen, der auch bei Sanierungen greift.

Einen Bebauungsplan für den Edeka-Neubau, einen für die Wohnungen an der Fischerkoppel, einen weiteren für die Marktgalerie und noch einen für das Hotel am Fürstengarten – Christian Stockfisch (CDU) nennt diese Festlegungen zur Innenstadtgestaltung „Planungen im Briefmarkenformat“. Bereits im Februar vergangenen Jahres hatte seine Fraktion darauf gedrungen, für die Lauenburger Oberstadt eine Gestaltungssatzung zu beschließen. Insbesondere die fragwürdigen „Verschönerungsversuche“ privater Eigentümer an ihren Gebäuden hatten dafür den Ausschlag gegeben – unter anderem am Alten Posthof und an Häusern an der B 5.

Aber auch das neue Ärztehaus stieß im Bau- und Planungsausschuss auf Kritik: Es sei zu hoch für die Alte Wache, meinten einige Politiker. Dass in dieser Sache etwas passieren muss, darüber waren sich die Ausschussmitglieder einig – und votierten unisono für den Antrag der CDU. Doch es gab Bedenken. „So etwas muss genau begründet werden. Und das ist für die Lauenburger Oberstadt schwierig. Welcher Baustil ist hier schon typisch?“, sagte Bauamtsleiter Reinhard Nieberg.

„Wie soll unsere Innenstadt aussehen?“

Geschehen ist tatsächlich nichts. Doch nun unternimmt die CDU einen neuen Vorstoß. Ein Bebauungsplan für die Berliner Straße, Alte Wache und den Askanierring soll Planungen ohne gestalterische Vorgaben künftig unterbinden. „Laut Baugesetzbuch ist die Stadt dazu sogar verpflichtet. 2016 haben wir das Entwicklungskonzept Ortskern Oberstadt verabschiedet. Dazu bedarf es zwingend der Aufstellung eines Bebauungsplanes“, sagt Stockfisch.

Im Rahmen eines solchen Planes könnten übrigens nicht nur Geschosshöhen und Bebauungsgrenzen festgelegt werden, sondern bis zu einem gewissen Grad auch gestalterische Grundsätze bei Neubau oder Sanierung. „Es ist wichtig, dass wir uns darüber Gedanken machen, wie unsere Innenstadt insgesamt aussehen soll, und nicht nur daran denken, den geplanten Bereich um Edeka-Neubau, Marktgalerie und Hotel aufzuwerten“, mahnt er.

ZOB und Parkraumkonzept einbeziehen

Ausdrücklich ist in dem CDU-Antrag auch vom Lauenburger ZOB die Rede. Wie berichtet, soll dieser aus Mitteln der Städtebauförderung umgebaut werden. Eigentlich sollte die Planung dafür schon Ende vergangenen Jahres vorliegen. „Es bringt ja nichts, wenn wir dafür eine isolierte Planung beauftragen, ohne das große Ganze zu sehen“, ist Stockfisch überzeugt. Das gelte auch für das künftige Parkraumkonzept, das ebenfalls schon lange auf der Vorhabenliste der Stadt steht. Nach den Vorstellungen der CDU sollten diese Planungen unter dem Dach eines Bebauungsplanes „Westlicher Kernbereich Lauenburger Oberstadt“ koordiniert werden. „Das gilt auch für Grünflächen und andere Bereiche in der Innenstadt, die der Erholung dienen und den Kleinstadtcharakter unterstreichen“, so Stockfisch.

Über den Antrag berät der Bau- und Planungsausschuss am Montag, 16. April. Die Sitzung beginnt um 19 Uhr im Magistratssaal im Schloss, Amtsplatz 6. Außerdem stehen Sachstandsberichte zum Hochwasserschutz und zur Planung der Ortsumgehung auf der Tagesordnung.