Lauenburg. Risse im Stamm der Felsenbirnen im Fürstengarten lassen auf eine Baumkrankheit schließen. Doch die Stadt gibt Entwarnung.

Tiefe Risse im Stamm, von der Krone bis zur Wurzel – so das traurige Bild, das derzeit die meisten der Kupferfelsenbirnen im Fürstengarten bieten. Außerdem ist nicht zu übersehen, dass manche Stämme in blinder Zerstörungswut zusätzlich mit einem Messer malträtiert worden sind. Kirsten Wedderer macht sich, wie viele Lauenburger, große Sorgen um die wertvollen Bäume.

Fielmann-Stiftung spendierte 56 Bäume

„Einige sehen nicht so aus, als würden sie den Winter überstehen“, sagt die 77-jährige Lauenburgerin traurig. Sie erinnert sich noch gut daran, als 2004 die Fielmann-Stiftung der Stadt die 56 Bäume spendierte. Die sehr seltene, hochstämmige Kupferfelsenbirne „zeichnet sich durch Robustheit und Schönheit aus. Im Frühsommer ist sie von weißen Blüten übersäht, zartgrünes Laub verfärbt sich zum Herbst hin in leuchtend gelb über orange bis rot“, heißt es auf einer Hinweistafel am Rande der historischen Allee.

„Risse keine wirkliche Gefahr“

Einen robusten Eindruck machen die Felsenbirnen im Fürstengarten allerdings nicht. Schon 2008 hatte der Verein Pro Lauenburg zehn Bäume nachgekauft, weil nicht alle gepflanzten angewachsen waren. Jetzt lassen die Risse eine Baumkrankheit befürchten. Der innere Holzkörper ist freigelegt und teilweise schon morsch. Doch Benjamin Plate aus der Stadtverwaltung gibt Entwarnung: „Ich habe die Bäume mit einem Gärtner begutachtet. Die Risse stellen keine wirkliche Gefahr dar, sondern sind durch Witterungseinflüsse entstanden“, versichert er. Pflegefehler lägen nicht vor.

Mutwillige Beschädigung angezeigt

Anders sehen die Überlebenschancen für die drei Bäume aus, deren Rinde vor Kurzem mutwillig mit einem scharfen Gegenstand großflächig entfernt wurde. Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass sich jemand an den Bäumen zu schaffen machte. Bereits vor zwei Jahren hatte ein Unbekannter eine der Felsenbirnen so stark mit einer Axt beschädigt, dass der Baum derzeit abstirbt. Damals hatte die Stadt Strafanzeige gestellt. Und auch wegen des erneuten Baumfrevels ist Benjamin Plate bereits bei der Lauenburger Polizei gewesen – wieder hat er Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Polizei kündigt mehr Präsenz an

„Bisher haben wir den Fürstengarten nicht als Schwerpunkt des Streifendienstes gesehen“, sagt Lauenburgs Polizeichef Ulf Clasen. Nach den jüngsten Vorfällen werde sich das jetzt aber ändern, versichert er.