Lauenburg. Lauenburg. Der Graf-Bernhard-Ring erhält für 360 000 Euro eine neue Fahrbahn, Verkehrsberuhigung und barrierefreie Bushaltestellen.

An vielen Stellen der Stadt sind zurzeit Straßen aufgerissen, Bagger dröhnen. Das Lauenburger Sanierungsprogramm – unter anderem für den Großen Sandberg – profitiert zum großen Teil von der Wiederaufbauhilfe, die die Stadt nach dem Hochwasser von 2013 erhält. Doch eine große Maßnahme dieses Jahres finanziert Lauenburg komplett aus eigener Kasse: Die Fahrbahnerneuerung für den Graf-Bernhard-Ring schlägt mit 360 000 Euro zu Buche.

Bereits im Herbst wurde mit den Arbeiten begonnen, die im April oder Mai abgeschlossen sein sollen. Betroffen ist das etwa 450 Meter lange Teilstück zwischen dem Familienzentrum der Arbeiterwohlfahrt an der Ecke Friesestraße und der Stettiner Straße. „Es gibt in diesem Bereich viele Fahrbahnschäden, schließlich stammt die Straße aus den 70er-Jahren“, erklärt Bauamtsleiter Reinhard Nieberg. Der Graf-Bernhard-Ring ist eine der Haupterschließungsstraßen im Wohngebiet am Moorring, außerdem wird das Familienzentrum täglich von vielen Autos angefahren.

Aufpflasterung am Awo-Familienzentrum

Auch eine Verkehrsberuhigung am Familienzentrum wird im Zuge der Arbeiten entstehen. „Die Forderung danach ist so alt wie das Familienzentrum“, so Nieberg. Immer wieder habe es Klagen über Raser gegeben. Geplant ist nun eine Aufpflasterung ähnlich wie am Nachbarschaftstreff ToM. Busse können sie zwischen die Räder nehmen, Radfahrer haben genug Platz, um zu passieren. Für Pkw jedoch ist sie zu breit – sie müssen das Tempo deutlich verringern, wenn sie über die Huckel fahren.

„Auch die Bushaltestellen in diesem Bereich beziehen wir in die Maßnahme ein. Sie werden barrierefrei umgestaltet“, erklärt Benjamin Plate aus der Bauverwaltung. Wie berichtet, muss die Stadt bis zum Jahr 2022 alle 58 Haltestellen behindertengerecht gestalten. So schreiben es Richtlinien für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention vor. An der Reeperbahn ist dies bereits geschehen.

Eine Bushaltestelle wird verlegt

Und jetzt auch an einer Seite des Graf-Bernhard-Rings: Die Bordsteinkante ist erhöht, damit Rollstuhlfahrer vom Gehweg besser in den Bus gelangen können. Helle, geriffelte Pflasterung dient Sehgeschädigten als Orientierung. „Das wird alles mit unserem Behindertenbeauftragten Siegfried Betge abgestimmt“, so Plate. Die Bushaltestelle auf der anderen Straßenseite wird zusätzlich auch noch ein Stückchen weiter verlegt. Denn sie steht vor dem Kita-Grundstück, das die Evangelische Kirche an Investoren verkauft hat (wir berichteten). „Hier wollen wir eine Erschließung für die geplante Wohnbebauung ermöglichen“, sagt Amtsleiter Nieberg.

Auch vor der Bushaltestellestelle in der Nähe des Weidengrabens wird es eine Verkehrsberuhigung geben, doch nicht in Form einer Aufpflasterung. Plate: „Hier werden wir durch Verbreiterung des Gehwegs die Fahrbahn so verengen, dass zwei Fahrzeuge langsam fahren müssen, um sich zu begegnen.“ Eine Verengung auf eine Spur habe sich nicht bewährt, so Plate. „An solchen Stellen geben Autofahrer manchmal noch so richtig Gas, um vor dem Gegenverkehr durchzukommen. Gerade nachts ist das für die Anwohner aber eine erhebliche Lärmbelastung.“