Lauenburg. . Lauenburg. Harald Hofmann wurde für weitere sechs Jahre zum Versichertenberater der Deutschen Rentenversicherung Bund gewählt.
Wie beantrage ich eine Alters- oder Erwerbsminderungsrente? Wie hoch wird meine Rente einmal sein? Und kann ich es mir leisten, vielleicht sogar einige Jahre früher in den Ruhestand zu gehen? Es sind Fragen wie diese, mit denen die Menschen zu Harald Hofmann kommen.
Versicherungsberater seit 12 Jahren
Seit zwölf Jahren ist er ehrenamtlicher Versichertenberater der Deutschen Rentenversicherung Bund. „Ich helfe anderen gerne, und diese Aufgabe hält mich fit“, sagt der 64-Jährige, der selbst seit einem Jahr Rentner ist. Darum hat er sich erneut zur Wahl gestellt – und ist nun für sechs weitere Jahre im Amt.
Gewählt werden die Versichertenberater von der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund. Die Beratung durch sie ist unabhängig, kostenlos und unterliegt dem Datenschutz.
Zuständig für den Südkreis
Hofmann war 2006 von der Kolpingfamilie vorgeschlagen worden. Er ist für den südlichen Kreis Herzogtum Lauenburg zuständig, bietet Sprechstunden in Lauenburg, Geesthacht und Schwarzenbek an. „Nach Lauenburg komme ich am liebsten, hier fühle ich mich willkommen“, sagt er.
In der Stadt gebe es besonders viele Menschen, die nur eine geringe Rente zu erwarten haben. „Das ist immer wieder Thema in meinen Sprechstunden im Schloss“, erzählt der Berater.
Grundsicherung bessert Mini-Renten auf
Er verweist dann gleich auf die Möglichkeit, im Bürgeramt Grundsicherung zu beantragen. Ein Zuschuss zur Rente kommt für alle in Frage, deren monatliches Einkommen bei etwa 800 Euro oder darunter liegt.
Hofmann hilft beim Ausfüllen des 30-seitigen Rentenantrages, der vielen Ratsuchenden Probleme macht. Doch die meisten sprechen ihn schon mit einigen Jahren Vorlauf an, bevor sie in Rente gehen wollen, um sich zu informieren. „Fast immer sind sie überrascht, mit wievielen Abzügen man rechnen muss“, erzählt Hofmann.
Hohe Abzüge überraschen
Bei einer Rente ab 1200 Euro sei man bereits steuerpflichtig, zudem werden im Ruhestand weiter Krankenversicherungsbeiträge fällig. Womit viele nicht rechnen: Verstirbt ein Ehepartner und erhält der Verbliebene die Witwenrente zusätzlich zur eigenen, kann er ebenfalls in die Steuerpflicht rutschen.
Seit der jüngsten Rentenreform berät Hofmann auch vermehrt langjährig Versicherte. Denn sie dürfen nun nach 45 Jahren Beitragsjahren früher in Rente gehen, ohne dass dies Auswirkungen auf die Rentenhöhe hat. Langjährig Versicherte, die 35 Jahre dabei sind, müssen Abschläge in Kauf nehmen: „Die meisten wissen heute aber, dass sie länger arbeiten müssen.“
Regelmäßige Fortbildungen
Der 64-Jährige hat früher bei der DAK gearbeitet und kennt sich darum im Versicherungsrecht gut aus. Außerdem war er 20 Jahre lang ehrenamtlicher Richter am Landessozialgericht in Hamburg, wo es um Streitfälle zur Rente oder zum Krankengeld ging. Regelmäßig besuchen er und seine Kollegen Fortbildungen.
In kniffligen Fällen steht den Versichertenbeiratern eine eigene Anlaufstelle bei der Rentenversicherung zur Verfügung: „Dort sitzen vier Mitarbeiter, die ausschließlich für unsere Fragen zuständig sind.“
Wichtig: Kontenklärung
Wieviel Rente zu erwarten ist, geht aus der jährlichen Renteninformation hervor, die jeder Versicherte zugeschickt bekommt. Nur alle sechs Jahre kommt die ausführliche Rentenauskunft ins Haus, die alle Details auflistet, darunter Beitrags- und Wartezeiten.
Der dringende Rat: Möglichst frühzeitig eine Kontenklärung beantragen, damit notwendige Unterlagen noch besorgt werden können. Das ist nicht immer einfach, wenn es um lange zurückliegende Zeiten der Ausbildung oder Arbeitslosigkeit geht. Aber wichtig – damit bei der Rente nichts verloren geht.
Regelmäßige Sprechstunden
Die Sprechstunden von Hofmann: im Lauenburger Schloss an jedem zweiten und vierten Montag im Monat, im Geesthachter Rathaus am zweiten und vierten Dienstag im Monat und im Familienzentrum Schwarzenbek am zweiten Mittwoch im Monat. Termine mit ihm können unter (0 41 52) 7 49 14 vereinbart werden. Bei Bedarf macht er auch Hausbesuche.