Lauenburg. Fürstengarten Heinz-Dieter Frank gilt als Initiator der Sanierung ab 2003 – Er begrüßt neuen Hotel-Plan
Man könnte ihn als den „Vater“ des heutigen Fürstengartens bezeichnen. Heinz-Dieter Frank ist es maßgeblich zu verdanken, dass das Areal inzwischen so wertvoll ist, dass es als Flächendenkmal gilt. „Bis Anfang 2000 war der Fürstengarten eine städtische Hundewiese und Bolzplatz. Viele haben gelacht, als ich damals sagte, ich gehe auf Sponsorensuche“, erinnert er sich. Doch es gelang: Von 2003 bis 2005 dauerte die Sanierung nach den Originalentwürfen aus dem 17. Jahrhundert. Es war das erste große Projekt des Bürgervereins Pro Lauenburg, dem Heinz-Dieter Frank noch heute angehört.
Umso aufmerksamer verfolgt der 80-Jährige die aktuellen Pläne vom Hotel am Fürstengarten – und er steht ihnen aufgeschlossen gegenüber. „Ich habe mir zweimal die Unterlagen für den Bebauungsplan von der Verwaltung erläutern lassen und mich davon überzeugt, dass weiter ein freier und ungehinderter Zugang für alle Menschen gesichert ist. Dem Fürstengarten geht kein Meter Grün verloren“, habe er festgestellt. Damit folgt er dem Argument von Bürgermeister Andreas Thiede, der ebenfalls Mitglied bei Pro Lauenburg ist – und sich so in guter Tradition für die Entwicklungen im Fürstengarten engagiert.
Seitenhieb gegenehemaligen Bürgermeister
Nur wenig Verständnis hat Heinz-Dieter Frank für die Kritiker des Hotelprojektes. Besonders mit der Initiative um Ex-Bürgermeister Dieter Wollenberg geht er hart ins Gericht. „Am Ende eines langfristigen Prozesses will die Initiative die Grünflächengestaltung im südlichen Teil durch einen privaten Investor verhindern“, ärgert er sich. Auch den kritischen Anmerkungen der Initiative, dass die Höhe des geplanten Hotels die Ansicht von Lauenburg aus Richtung Niedersachsen verschandeln würde, mag er nicht folgen. „Das während der Amtszeit von Dieter Wollenberg entstandene Hochhaus an der Alten Wache ist von Niedersachsen aus viel mehr zu sehen. Dieser Bau hat die Ansicht des Stadtbildes negativ verändert“ sagt er mit einem Seitenhieb in Richtung des Ex-Bürgermeisters, der die Geschicke von Lauenburg in den Jahren 1968 bis 1980 lenkte.
Wie die Initiative um Wollenberg befürchtet auch die Wirtschaftliche Vereinigung Lauenburg (WVL), dass das geplante Vier-Sterne-Hotel wegen mangelnder Auslastung
herabgestuft und somit die Existenz der Lauenburger Hoteliers gefährden werden könnte. Diese Befürchtung teilt Frank ebenfalls nicht: „Je breiter und vielseitiger das Angebot, desto mehr Gäste kommen. Das ist ein Gewinn für die Stadt Die Wirtschaftlichkeit ist vom Betreiber zu verantworten.“
Auch wenn Heinz-Dieter Frank grundsätzlich keine Bedenken gegen den Hotelbau und die Teilprivatisierung des Fürstengartens hat, formuliert auch er dafür Bedingungen: „Es muss ein gemeinsames Pflegekonzept für die privaten und öffentlichen Grünflächen geben. Es darf nicht passieren, dass man die Grundstücksgrenzen am Pflegezustand erkennt“, sagt er. Seine wichtigste Forderung ist allerdings: „Die grüne Lunge der Stadt muss erhalten bleiben. Es muss juristisch abgesichert werden, dass nicht irgendwann die privaten Grünflächen bebaut werden.“
Über Einwendungen gegen den Entwurf des Bebauungsplanes „Fürstengarten“ berät der Bau- und Planungsausschuss am Montag, 19 Uhr, in der Albinus-Gemeinschaftsschule. Die Unterlagen können im Bürger- und Informationssystem online unter www.lauenburg.de eingesehen werden.