Lauenburg. Schulessen Stadt will Preis um 50 Cent erhöhen – Angebot bleibt aber kreisweit am günstigsten
Die Zeiten, in denen das Mittagessen tellerweise im Abfallkübel landete, sind in den beiden Lauenburger Schulen vorbei. Seit Mai vergangenen Jahres wird nämlich in der Küche der Albinus-Gemeinschaftsschule frisch gekocht. Etwa 350 Portionen bereitet das Küchenteam pro Schultag zu. Jetzt soll das Mittagessen um 50 Cent teurer werden. So sieht es eine Beschlussvorlage der Verwaltung vor.
Lennox Ohltmann, Lucas Bühren und Sebastian Plath aus der Weingartenschule lassen es sich schmecken. Es gibt Fish and Chips oder Gemüselasagne – beides lecker, wie die Zweitklässler versichern. Geliefert wurde das Essen aus der Albinus-Gemeinschaftsschule. Das hat sich seit mehr als einem Jahr gut eingespielt, alles kommt gut temperiert in der kleinen Mensa der Grundschule an. Doch künftig werden die Eltern für das Mittagessen ihrer Sprösslinge wohl tiefer in die Tasche greifen müssen. Statt jetzt 2,50 Euro soll die Mittagsportion mit Salat und Nachtisch dann 3 Euro kosten. „Gerade während des laufenden Jahres haben sich die Preise für frisches Obst und Gemüse deutlich erhöht, der Verbraucherindex verzeichnet zwischen 2010 und heute mehr als zehn Prozent Teuerung im Lebensmittelsektor“, heißt es in der Vorlage.
Stimmen die Politiker diesem Vorschlag zu, liegt der Preis für das Schulessen in Lauenburg trotzdem noch unter dem anderer Schulen im Kreis. So zahlen beispielsweise Schüler im Gymnasium Schwarzenbek für ein Mittagessen mit Salatbeilage 3,40 Euro. In den Mensen an der Alfred-Nobel- Schule und an der Bertha-von-Suttner-Schule in Geesthacht kostet ein Mittagessen 3,50 Euro.
Durch die Einstellung eines professionellen Kochs für die Lauenburger Schulen ist auch die bei Schülern so beliebte Kioskverpflegung nicht nur vergleichsweise günstig, sondern auch gesund. Ab 9.30 Uhr bis mittags gibt es hier belegte Brötchen mit Salat und Gemüse garniert, Smoothies, Obstsalate und gefülltes Fladenbrot sowie täglich eine Suppe zum Preis von 1 Euro. Schüler, die sich am Kiosk versorgen, zahlen – je nach Auswahl – zwischen 30 Cent für Gemüse bis zu 2,50 Euro für das gefüllte Fladenbrot. An einer Sache will die Stadt trotz der gestiegenen Lebensmittelpreise übrigens nicht rütteln: Kinder aus Familien, die staatliche Unterstützung beziehen, sollen weiterhin nur 1 Euro pro Mittagessen zahlen.
Die Rechnung der Stadt, einen eigenen Koch für die Schulküche einzustellen, ging trotz der Preissteigerungen offenbar auf. Die Einnahmen durch den Verkauf der Lebensmittel werden in diesem Jahr gegenüber 2015 voraussichtlich doppelt so hoch sein, stellt die Verwaltung in der Beschlussvorlage in Aussicht. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt als Konsolidierungsgemeinde die Einstellung des Kochs gegenüber dem Land noch begründen müssen.
Ob und ab wann es zur Preissteigerung für das Schulessen in Lauenburg kommt, entscheidet der Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Soziales, Jugend und Sport während der Sitzung am Dienstag, 21. November, ab 19 Uhr im Forum der Albinus-Gemeinschaftsschule. Außerdem ist ein Gespräch mit dem Helferkreis für geflüchtete Menschen sowie ein Bericht der Schulleiterin Dr. Britta Ahnfeldt vorgesehen. Außerdem steht der Personalbedarf für die Offene Ganztagsschule am Weingarten auf der Tagesordnung der Sitzung.