Lauenburg. Der ZOB in Lauenburg lädt nicht zum Verweilen ein. Das soll sich ändern, die Stadt lobt einen Architekturwettbewerb aus.

Verschmierte Wände, Müll, dazu der Charme der 60er-Jahre: Lauenburgs ZOB ist keine gute Visitenkarte der Stadt. Kioskbetreiber Erhan Tamer und sein Team versuchen zwar, halbwegs für Ordnung zu sorgen, doch wenn sie am Abend das Gröbste beseitigt haben, sieht es am nächsten Morgen genauso aus. Insbesondere der Zustand der öffentlichen Toiletten stößt immer wieder auf Kritik. Tamer bat die Stadt deshalb, den Sanitärbereich mit einem Münzschloss zu versehen, doch die lehnte ab.

Architektekturwettbewerb soll Ideen liefern

Solche Teillösung könnte nämlich überflüssig werden, denn der ZOB soll gründlich aufwertet werden. Ideen dazu gab es bereits vor einem Jahr. Da hatte die Stadt einen Zuwendungsbescheid vom Land über 600 000 Euro Städtebauförderung erhalten. Geld, das auch für die Neuplanung des Busbahnhofes eingesetzt werden sollte. Der dafür vorgesehene Betrag liege im sechsstelligen Bereich, hieß es vonseiten der Verwaltung. Die Planung sollte 2017 abgeschlossen sein. Doch jetzt denkt die Stadt in einem größeren Rahmen: „Wir loben einen Architekturwettbewerb aus, um den ZOB und die angrenzenden Bereiche städtebaulich aufzuwerten. Für diese Vorgehensweise haben wir auch das Land gewinnen können“, sagt Bauamtsleiter Reinhard Nieberg. Welche Vorgaben die Stadt den Planungsbüros machen wird, soll in Kürze auch mit den Busunternehmen geklärt werden. „Der ZOB ist auf unserer Prioritätenliste ganz oben. Eine Umgestaltung auf der verhältnismäßig kleinen Fläche dürfte aber eine Herausforderung werden“, sagt Nieberg.

ZOB soll gute Visitenkarte der Stadt werden

Tatsächlich werden sich die Planer allerhand einfallen lassen müssen, um den Verkehrsknotenpunkt städtebaulich auf Vordermann zu bringen. Wenn sich mittags die Schulbusse zu den normalen Linienbussen gesellen, wird es bisweilen recht eng. Dazu kommen die Taxistellplätze, die sinnvoll in das Konzept integriert werden müssen. „Wir brauchen außerdem eine moderne Fahrradparkanlage. Die vorhandenen Bügel sind weder ausreichend, noch zeitgemäß“, ergänzt Nieberg. Das wird auch viele Gäste der Stadt freuen. Besonders im Sommer nutzen viele Radtouristen, die in Lauenburg für ein paar Tage Station machen, die regelmäßig nach Hamburg fahrenden Busse, um einen Abstecher in die Hansestadt zu machen – noch ein Grund für die Stadt, den ZOB in die innerstädtischen Planungen einzubinden. „Viele Tagestouristen kommen mit dem Bus nach Lauenburg und für den ersten Eindruck von der Stadt gibt es ja keine zweite Chance“, sagt Nieberg.

Baubeginn voraussichtlich 2019

Auch wenn es noch keine Pläne gibt, hat er offensichtlich schon ein paar Vorstellungen, wie auf der kleinen Fläche auch noch Kiosk, Toiletten und Servicecenter untergebracht werden könnten. „Wenn wir mit dem Gebäude nicht in die Breite gehen können, dann vielleicht in die Höhe“, schwebt ihm vor.

Ein kurzfristiger Baubeginn zeichnet sich indes nicht ab. „Den Wettbewerb loben wir im nächsten Jahr aus. Ich rechne mit Baubeginn im Jahre 2019“, so der Amtsleiter.