Büchen . Zwischenbilanz nach einem Jahr

Büchen setzt eine Vision in die Realität um. Mit dem Neubau und der Umgestaltung des Bahnhofs und des gesamten Umfeldes entsteht eine moderne Mobilitätsdrehscheibe, die für die ganze Region große Bedeutung hat. Zehn Millionen Euro wird der Umbau auf beiden Bahnhofsseiten insgesamt kosten, davon übernimmt das Land sieben Millionen, die Gemeinde 2,5 Millionen Euro.

Im Sommer 2016 rollten die ersten Bagger. Jetzt, ein Jahr später, ist schon eine ganze Menge zu sehen. Die Lauenburger Straße punktet mit einem neuen, überdachten Zugang mit barrierefreier Zuwegungsrampe. Die barrierefreie Bushaltestelle ist eine Verknüpfung zwischen Bus und Bahn. Ein Behindertenstellplatz sowie Kiss+Ride-Parkstreifen für Bringer und Abholer sind fertig. Auch die 156 überdachten Bike+Ride-Stellplätze können genutzt werden.

Diana Schröder (39) und Stefan Junga (50) aus Lübtheen arbeiten bei der Post in Büchen und fahren täglich mit der Bahn. „Man hat hier alles, was man sich wünschen kann. Coffee to go, einen Bäcker, Toiletten und Fahrradparkplätze. Mein Bruder kommt jeden Tag von Siebeneichen mit dem Rad und parkt hier vor dem Bahnhof. Das ist schon eine tolle Sache“, sagt Stefan Junga.

Platz reicht noch nicht

Allerdings wird es da morgens gegen 7.45 Uhr noch mächtig eng. „Ich finde es schon super, was hier auf die Beine gestellt worden ist, aber zurzeit reicht der Platz für die Fahrräder noch nicht aus“, sagt Anika Schlensok (22). Die Studentin muss improvisieren und schließt ihr Fahrrad an das Absperrgitter vor den Fahrradständern an. Denn die 168 geplanten Bike+Ride-Stellplätze auf der anderen Bahnhofsseite gibt es erst auf der Bauzeichnung. Dort gehen die Arbeiten jetzt weiter. So wird der Fußgängertunnel verkürzt und mit einem Glasdach heller und übersichtlicher gestaltet.

„Wir rechnen damit, dass wir Ende 2017 die ersten 200 Pkw-Stellplätze freigeben können. Ende 2018 oder Anfang 2019 müsste alles, einschließlich der 500 Autoparkplätze an Bahnhof- und Ladestraße, fertig sein“, sagt die Klimaschutzmanagerin des Amtes Büchen, Dr. Maria Hagemeier-Klose.

Auch 103 Plätze für Räder in Schließanlagen sind geplant. 34 gibt es bereits an der Lauenburger Straße. Doch wegen Problemen mit der Programmierung der Chips, die die Nutzer bekommen, können sie noch nicht genutzt werden. Die Mietkosten sollen zehn Euro im Monat oder 70 Euro für ein ganzes Jahr betragen. Dafür ist die Nutzung der ­E-Ladestation in der Schließanlage zum Aufladen von Fahrradakkus oder Handys kostenlos. Auch das Aufladen von E-Autos wird an der Lauenburger und an der Bahnhofstraße kostenlos sein. Bisher sind zwei Ladestationen in Betrieb. Erst wenn der Strombedarf für E-Autos steigt, wird es kostenpflichtig. „Das sind aber keine Einnahmen für die Gemeinde, wir wollen damit die Kosten für die Pflege der gesamten Anlage decken“, sagt Nadine Frömter, die in der Gemeindeverwaltung für den Öffentlichen Personennahverkehr zuständig ist.