Lauenburg. Förderbescheid Stadt kann mit Planung beginnen – Noch sind aber Wünsche offen

Helle Pflasterung und ein rabenschwarzes Kletternetz – der neue Schulhof sorgt sicher für Gesprächsstoff, wenn am Montag der Unterricht wieder beginnt. Immerhin hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Albinus-Gemeinschaftsschule selbst für diesen farblichen Kontrast entschieden. „Bunte Kletterspinnen sind nur was für Grundschüler, waren sie der Meinung“, erzählt Martina Wulf-Junge aus dem Bauamt. Für die Umgestaltung des Platzes musste die Stadt selbst keinen Cent ausgeben. Weil während des Hochwassers im Jahre 2013 schwere Einsatzfahrzeuge dem alten Pflaster den Rest gegeben hatten, konnten die Kosten in Höhe von rund 160 000 Euro komplett aus dem Topf der Wiederaufbauhilfe finanziert werden.

Anders sieht es mit den weiteren geplanten Baumaßnahmen an der Schule aus. Grundlage dafür ist der aus dem Jahre 2008 stammende Masterplan. Wie berichtet hatte die Stadt nach politischem Beschluss im Mai einen Antrag auf Mittel aus dem Bundesförderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ gestellt. Für insgesamt 4,5 Millionen Euro soll neben der Schule eine neue Dreifeldhalle mit Tribüne entstehen. Die alte Sporthalle, die erhebliche energetische Defizite hat, wird abgerissen, wenn die neue Halle fertig ist.

Positive Signale aus Berlin gab es bereits, doch jetzt ist es amtlich: Für die neue Halle erhält Lauenburg eine Förderung in Höhe von drei Millionen Euro. Aus dem Stadthaushalt müssen die restlichen 1,5 Millionen Euro finanziert werden. In Schleswig Holstein profitiert nur noch Oldenburg in Höhe von 750 000 Euro vom Bundesförderprogramm.

Ursprünglich hatte Lauenburg für das Programm einen weiteren Projektantrag eingereicht. „Nachdem an der Albinus-Gemeinschaftsschule auch des Abitur abgelegt werden kann, steigen die Schülerzahlen kontinuierlich an. Wir brauchen einen neuen Gebäudetrakt für die naturwissenschaftlichen Fächer“, sagt Bürgermeister Andreas Thiede.

Doch mit diesem Antrag konnte sich Lauenburg nicht durchsetzten. Auf der Agenda bleibt der Neubautrakt trotzdem. Maßnahmen für insgesamt elf Millionen Euro sind im Masterplan vorgesehen. Kämmerer Thomas Burmester hofft derweil auf andere Fördertöpfe. „Bisher war es dem Bund untersagt, Kommunen direkt zu fördern. Jetzt ist es möglich, zweckgebundene Mittel, etwa zum Bau von Schulen, den Kommunen direkt zu überweisen“, sagt er.

Im Lauenburger Bauamt heißt es jetzt Ärmel aufkrempeln. „Bis 2020 muss nicht nur die neue Sporthalle fertig sein, sondern sämtliche Leistungen auch abgerechnet sein“, sagt Martina Wulf-Junge. Die große Herausforderung: Bauarbeiten während des laufenden Schulbetriebes.

Das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“, wurde für die Jahre 2016 bis 2018 zunächst mit rund 140 Millionen Euro ausgestattet. In diesem Jahr wurde das Programm um weitere 100 Millionen Euro aufgestockt. Ziel ist es, den vielfach hohen Sanierungsstau in kommunalen Einrichtungen aufzulösen. Das Programm dient so dem sozialem Miteinander und Klimaschutz zugleich. Grundsätzlich beläuft sich die Förderquote durch den Bund auf maximal 45 Prozent der Kosten. Bei nachgewiesener Haushaltsnotlage der Kommune besteht die Möglichkeit, eine Erhöhung der Bundesförderung auf bis zu 90 Prozent zu erhalten. Absolut gesehen liegt der Bundesanteil in der Regel je gefördertem Projekt zwischen einer und vier Millionen Euro.