Lauenburg. Weingartenschule Lob für elf engagierte Viertklässler
Streitschlichten kann ganz schön schwierig sein. „Man muss gut zuhören können und geduldig sein“, sagt Tonio Palm. Der Zehnjährige gehört zu den elf Streitschlichtern der Weingartenschule, deren Grundschulzeit jetzt vorüber ist. Diejenigen, die an die Albinus-Gemeinschaftsschule wechseln, hoffen, dass sie dort weitermachen und ihre Erfahrungen einbringen können.
Seit 2013 gibt es auf Initiative von Schulsozialarbeiter Christian Knaack die Streitschlichter. In einem gespendeten Bauwagen auf dem Schulhof treffen sich Schlichter und Streithähne zu einem klärenden Gespräch. Wenn keine Einigung erreicht werden kann, unterstützt Christian Knaack die Schüler. Sollte sich bei der Schlichtung herausstellen, dass einer der Kontrahenten die Arbeit nicht ernst nimmt, haben die Schlichter das Recht, das Gespräch abzubrechen und den Schulsozialarbeiter einzuschalten. „So einen Fall hab ich zum Glück nie gehabt“, sagt Senay Topaloglu. Das freut die Zehnjährige: „Denn wir wollen ja erreichen, dass sich alle wieder vertragen.“
Von Christian Knaack gab’s beim Abschiedsgrillen für die Viertklässler ein großes Lob. „Unser Projekt hat sich durch das Engagement der Kinder positiv entwickelt. Sie leisten eine wichtige Arbeit, die dazu geführt hat, dass wir deutlich weniger Zank und Streit in der Schule haben“, sagt er. 13 neue Streitschlichter sind ausgebildet und starten ihre Arbeit nach den Sommerferien.
Auch Geschenke für die ausscheidenden Schlichter gab es von Dennis Recknagel von den Versorgungsbetrieben Elbe. Er hatte allen eine Trinkflasche und eine Zehnerkarte für freien Eintritt ins Lauenburger Freibad mitgebracht. Recknagel: „Wir finden es unterstützenswert, dass die Schule den Kindern zeigt, was man im Ehrenamt erreichen kann. Sie opfern ja ihre Pausen für den Schulfrieden, und dass muss belohnt werden.“