Lauenburg. Die Lauenburger Band Elbrebellen rockt Festivals und startet jetzt auch deutschlandweit durch.

Ihre Musik ist eine Mischung aus Deutschrock, Punk und Ska, einem aus Jamaika stammenden Vorläufer des Reggae – die im Juni 2015 gegründete Lauenburger Band Elbrebellen ist inzwischen weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Schon ihr erstes Album „Feind der Wahrheit“, erhielt großen Zuspruch. Der Song „Whisky oder Worte“ wurde von „BestMusicTalent“ zum besten Song des Jahres 2015 gewählt. Derzeit mischen die Elbrebellen die Festivalsaison auf, jedes Wochenende sind sie unterwegs. Ihr neuestes Bandmitglied, der Gitarrist Mike Czybulka, ist seit Mai mit auf Tour.

Ein Jahr an einem Titel getüftelt

„Zu Anfang waren wir einfach ein bunter Haufen Musiker“, erzählt Sebastian Meyer, Sänger und Gitarrist. „Jeder hat seinen eigenen Geschmack reingebracht und so entstand ein großer Mischmasch.“ Die Arbeit an ihrem ersten Album dauerte deshalb auch entsprechend lange. Allein an dem Titel „Whisky oder Worte“ tüftelten sie ein Jahr herum. Zuerst spielten sie es in einer rockigen Variante, dann als Ska-Track, bis sie schließlich eine Ballade daraus machten. Das Musikvideo von „Whisky oder Worte“ wurde auf YouTube über 150 000-mal angeklickt – es ist der erfolgreichste Titel des Albums.

Am Anfang waren die „Schnacker“ da

Dabei gab es zu Beginn ihrer Karriere durchaus Schwierigkeiten, wovon der Titelsong des Albums „Feind der Wahrheit“ erzählt. Er ist eine Abrechnung mit all den vielen „Großmäulern und Schnackern“, wie Sebastian Meyer sie nennt. „Es gibt viele Leute, die einem das Blaue vom Himmel versprechen, riesige Gagen, große Shows, und am Ende kommt nichts davon zustande“, sagt er. „Vor der Bühne stehen dann vielleicht drei Leute.“

Elbrebellen füllen inzwischen Konzertsäale

Heute sieht das für die Elb­rebellen anders aus. Während ihrer Frühjahrstour, die die Band bis nach Frankfurt und Berlin führte, waren bei Konzerten immer rund 90 Prozent der Tickets verkauft. „Wir haben einen richtigen Andrang an Konzertbesuchern“, sagt der Schlagzeuger Sven Krzenzck. „Und unsere Fans kommen aus ganz Deutschland. Sogar ein Fanclub hat sich gegründet. Ist schon witzig, wie sich das alles entwickelt“, sagt er nachdenklich. Kleine Anekdote am Rande: Kürzlich ließ sich ein besonders begeisterter Fan das Gesicht des Frontmanns Sebastian Meyer auf den Oberarm tätowieren.

Neues Album soll 2018 erscheinen

Und gerade weil ihre erste Platte sie quer durch Deutschland touren lässt, bleibt der Band kaum Zeit, an einer zweiten zu arbeiten. Im Herbst hoffen sie, ein viertes Musikvideo produzieren zu können, und 2018 soll endlich ein neues Album veröffentlicht werden. „Wir wollen auf jeden Fall unsere musikalische Vielfalt beibehalten“, sagt Jan Seidel, Bassist und zweiter Sänger. „Nichts ist schlimmer als ein Album, in dem alle Lieder gleich klingen.“ Durch den Neuzugang Mike Czybulka werde der Sound aber vielleicht ein bisschen härter. Czybulka spielt unter anderem die Solos, für die vorher Sebastian Meyer zuständig war.

Mit den Fans auch gern mal ein Bier trinken

Von der Musik leben? Das bleibt vorerst ein Traum der vier Musiker. Genauso wie die Möglichkeit, eines Tages bei großen Festivals wie „Wacken“ oder „Rock am Ring“ auftreten zu können. Trotz der häufig ernsten Themen ihrer Musik ist es ihnen vor allem wichtig, mit ihren Fans Spaß zu haben, mit ihnen im Anschluss des Konzertes vielleicht noch ein Bier zu trinken. Live seien sie besser als in ihren Videos, sind sie sich einig. Die Elbrebellen wollen eine Band zum Anfassen sein.

Am 8. Juli spielen sie in Lauenburg um 20 Uhr auf dem Schleusen Rock Festival an der Palmschleuse.