Auch wenn in der Lauenburg-Redaktion unserer Zeitung niemand mehr Gertrud Trabert persönlich kannte – an ihrem Namen kommen wir auch heute nicht vorbei. Mit spitzer Feder hatte die im Jahre 1900 geborene Journalistin jahrzehntelang die Geschehnisse in der Stadt dokumentiert – meist mit einem kleinen Augenzwinkern.
Heute vor 20 Jahren ist Gertrud (Trudel) Trabert verstorben. „Trudel, de Olsch von de Zeitung“, wurde sie von den Lauenburgern liebevoll genannt, wenn sie in der Stadt, mit Block und Stift in der Hand, immer dort zu finden war, wo sich kleine und große Geschichten abspielten.
So berichtete Trudel in der Lauenburgischen Landeszeitung vom 12. Mai 1967 über ein Missgeschick, das dem Hamburger Verleger Axel Springer in Lauenburg widerfahren war. Mit seiner Luxusyacht war Springer in jenen Tagen nach Berlin unterwegs. Woran der weltgewandte Geschäftsmann aber offensichtlich nicht gedacht hatte: Den Wasserweg hatten die DDR-Behörden verboten.
„In Lauenburg war es dann zwangsläufig vorbei mit der eigenen Kraft der stolzen Yacht. Auch ein Axel Springer musste hier warten, bis sein Boot als Frachtgut im Schlepp weiterbefördert werden konnte“, berichtete Trudel. Und mit dem für sie typischen Schalk im Nacken schreibt sie weiter: „Jedenfalls, als Frachtgut im Schlepp nach Berlin zu schippern, muß einem Mann, dem die ganze Welt offen steht, ein neues Gefühl für Reiselust oder -last geben.“