Lauenburg. Lauenburgs Grüne wollen auf artenarmen städtischen Grünflächen Wildblumen ansiedeln.
Straßenbegleitgrün heißt es auf Amtsdeutsch, aber eigentlich erinnern die bunten Wildblumen an den Straßenrändern vieler Städte eher an eine Sommeridylle. Das wünschen sich auch Lauenburgs Grüne: Entlang der Straßen, Fahrradwege, in Parks und auf anderen Flächen soll die monotone und pflegeintensive Bepflanzung einer blühenden Landschaft weichen.
Pflegeaufwand reduziert sich
Doch dabei denken die Grünen nicht nur an eine optische Verschönerung der städtischen Flächen. „Diese Blühflächen sind geeignet, Bienen und anderen Insekten Schutz und Nahrung zu geben. Außerdem haben diese einheimischen Stauden und Saatmischungen einen geringen Pflegeaufwand, weil die Flächen höchstens zweimal im Jahr gemäht werden müssen. Das würde langfristig Kosten sparen“, sagt Fraktionsvorsitzende Katharina Bunzel.
Andere Städte machen es vor
Vorreiter wäre Lauenburg mit dieser Umgestaltung der städtischen Grünflächen nicht. In vielen deutschen Städten hat man sich bereits seit Jahren entschlossen, Wildblumen und einheimischen Stauden auf städtischen Flächen Raum zu geben. Vor über 20 Jahren hat zum Beispiel die oberschwäbische Stadt Bad Saulgau (17 500 Einwohner) die artenarmen Grünflächen umgewandelt. Inzwischen blühen Pflanzen wie Salbei, Lavendel, Storchenschnabel, Frauenmantel, Steppenkerzen oder Margeriten am Straßenrand und auf öffentlichen Plätzen.
In der Auswertung des ehemaligen Feldversuches heißt es: „Die Stadt hat mittlerweile fast das Doppelte an Pflegeflächen wie vor 20 Jahren und bewirtschaftet diese mit dem gleichen Personalbestand. Die Kosten für Grünpflege und Bepflanzungen sind gegenüber früher stark gesunken.“
Bürger anfangs skeptisch
Offensichtlich mussten die Naturschützer seinerzeit aber auch in Bad Saulgau Überzeugungsarbeit leisten. „Die neue Gestaltung war für die Bürger zunächst gewöhnungsbedürftig. Im Frühjahr machen die Flächen oftmals einen verwilderten Eindruck, bis sie später ihre volle Pracht entfalten“, heißt es in dem Projektbericht. Mittlerweile würden die Bürger aber die vielfältige Blütenpracht als beliebtes Merkmal ihrer Stadt empfinden.
„Wir sollten die Umgestaltung der Grünflächen zügig in Angriff nehmen. Das ist aus ökologischen Gründen, aber auch aus Kostengründen geboten“, ist Katharina Bunzel überzeugt. Über den Antrag der Grünen berät der Ausschuss für Umwelt und Energiewende am Montag, 27. März, 19 Uhr, in der Albinus-Gemeinschaftsschule.