Lauenburg. Lauenburg. Die G-Breaker drehen einen neuen Videoclip. Lauenburgs Polizei ist dabei gern im Einsatz.

„Beine breit und Hände auf das Auto!“, fordert Lauenburgs Polizeichef Ulf Clasen in scharfem Ton. Er und sein Kollege Michael Schellbach haben eben einen Drogendealer dingfest gemacht, der drei Kindern den verbotenen Stoff schmackhaft machen wollte.

Man könnte meinen, die Beamten hätten gerade einen besonders skrupellosen Verbrecher geschnappt, wäre da nicht die Kamera, die alles aufzeichnet. Der „Drogendealer“ heißt Kevin Skowronske und hat in Wirklichkeit mit Drogen nichts am Hut. Im Gegenteil: „Ich habe gehört, dass die G-Breaker“ ein Video gegen Drogenmissbrauch drehen. Da wollte ich unbedingt dabei sein“, sagt der 23-jährige Boizenburger. Ein bisschen mulmig sei ihm allerdings bei der „Verhaftung“ schon geworden.

„Polizeieinsatz“ mit Blaulicht

„Say no to drugs“ (Sag nein zu Drogen) heißt das neue Video der Lauenburger Breakdancer. Die Idee dazu hatte der Trainer Ömer Kilic und auch die Regie lag gestern in seinen Händen. Die Geschichte des etwa fünfminütigen Clips ist schnell erzählt: Manager Velit Kilic fährt zum Training der G-Breaker und beobachtet dabei, wie der besagte Dealer kleine Tütchen an Kinder verteilt. Er ruft die Polizei und die braust mit Blaulicht an, um den Verbrecher dingfest zu machen. In der Jugendgang, zu der der Dealer gehört, kommt es zum Streit, bei dem ein Jugendlicher verletzt wird. Die G-Breaker schreiten ein und laden die vom rechten Weg abgekommenen Jugendlichen zum Training ein, um sie davon zu überzeugen, dass man mit seiner Freizeit etwas Sinnvolleres anfangen kann, als Drogen zu konsumieren. Mit Erfolg natürlich.

Hamburger Filmteam mit am Start

Einen ganzen Tag lang haben die Tänzer und Statisten gestern gedreht. Das Filmteam Andrew Pictures aus Hamburg ließ die Szenen so lange wiederholen, bis sie sauber im Kasten waren. Ömer Kilic hatte währenddessen alle Hände voll zu tun, die Darsteller und die Fans der G-Breaker, die als Zaungäste gekommen waren, in Schach zu halten.

Ministerium gab grünes Licht

Und auch die Polizeibeamten warteten im Streifenwagen geduldig, bis das Zeichen für ihren Einsatz kam. „Das ist eine tolle Sache, was die Jungs hier machen. Da machen wir gern mit“, sagt Ulf Clasen, der sich für den Videodreh in der Gewahrsamszelle der Polizeistation an der Alten Wache sogar grünes Licht aus dem Innenministerium geholt hatte.

Rapper Ako mit Uraufführung dabei

Natürlich dürfen in dem Streifen auch Tanzszenen der G-Breaker nicht fehlen, und es wird sogar eine Uraufführung darin geben. „Der Hamburger Rapper Ako hat einen Titel über die Entwicklung der G-Breaker in Lauenburg aufgenommen. Ein Teil des Videoclips ist mit dem Rap unterlegt“, erzählt Velit Kilic.

Alle Akteure arbeiten ohne Honorar

Premiere soll der Musikclip „Say no to drugs“ in etwa einer Woche haben. Alle Beteiligten haben ohne Honorar mitgewirkt. „Wir sind für viele Jugendliche Vorbild und können mit solchen Videos etwas bewirken“, ist der Chef der G-Breaker überzeugt.