Lauenburg. Lauenburg. Galloways pflegen die Wiesenflächen im Naturschutzgebiet am Augraben – es ist eine Ausgleichsfläche der Stadt Lauenburg.

Wenn jemand ihren Kälbchen zu nahe kommt, können sie rabiat werden – das hat Landwirt Torsten Lemmermann mit seinen Galloways schon einmal erlebt. Doch sonst sind es äußerst gutmütige Tiere, die auf den Wiesen am Augraben weiden. Vor neun Jahren hat er die robusten Rinder nach Lauenburg geholt, gemeinsam mit seinem Freund Thomas Burmester.

„Wir suchten damals nach einer Möglichkeit, die Ausgleichsfläche am Augraben extensiv zu bewirtschaften“, erzählt Burmester, der das Bürgeramt der Stadt leitet.
40 Hektar groß ist das Naturschutzgebiet, das durch Beweidung seinen ursprünglichen Wiesencharakter behalten soll. Und die Herde hat ihren Pflegeauftrag bisher gut erfüllt. Kein Wunder – denn das ganze Jahr über sind die Tiere draußen. „Nur im Winter müssen wir Heu und Stroh zufüttern“, sagt Torsten Lemmermann.

Die Jüngsten liegen auf Stroh gebettet

Neugierig, aber auch ein bisschen scheu nähern sich die Rinder den Besuchern. „Sie sind jetzt aufgeregt“, sagt Lemmermann. Wenn er alleine kommt, lassen sich die Kühe von ihm auch gerne mal die wollige Stirn kraulen. Die Jüngsten liegen weiter hinten auf Stroh gebettet. „Wenn man ihnen zu nahe kommt, stellt sich die ganze Herde drumherum auf, um sie zu schützen“, erzählt Monika Lemmermann.

Wie viele Tiere die Züchter auf der Fläche halten dürfen, ist nach einem Schlüssel festgelegt. „Es sind 27 Muttertiere mit ihren Jungen“, so Burmester. Zuchtbulle „James Bulli“ und die männlichen Jungtiere weiden getrennt von den Kühen. Fast in jedem Jahr bekommt eine Kuh Nachwuchs – nach neunmonatiger Tragzeit. „Sie zieht sich für die Geburt zwei Tage lang zurück. Erst danach führt sie ihr Kalb in die Gemeinschaft ein. Es wird dann von allen anderen Tieren begrüßt“, erzählt Thomas Burmester. Bis zu zehn Monate lang dürfen die Jungen dann an Mamas Euter sorgen – und wachsen so zu gesunden und kräftigen Tieren heran. Erst mit drei Jahren erlangen sie die Schlachtreife.

Es sind sehr gesunde Tiere

Torsten Lemmermann war der letzte Lauenburger Landwirt. Doch am Stadtrand wurde immer mehr gebaut, so dass er vor einigen Jahren mit seinem Betrieb nach Hittbergen umzog. Felder hat er hier immer noch, betreibt Ackerbau. Die Gallowayzucht ist ein zweites wichtiges Standbein geworden. „Das sind sehr gesunde Tiere“, sagt Lemmermann. Anders als Stalltiere, die mit Mais gefüttert werden und bis zu drei Kilo pro Tag zunehmen, wachsen diese Rinder langsam – um etwa 300 bis 400 Gramm pro Tag.

„Es ist sehr mageres und schmackhaftes Fleisch von glücklichen Tieren“, schwärmt Monika Lemmermann. Die gebürtige Österreicherin ist Ernährungs- und Diätberaterin. Sie hält für Kunden leckere Rezepte parat. Ein Kilo Hack kostet zum Beispiel 9,50 Euro, ein Kilo Gulasch 12,50 Euro. Bestellung und Information unter Telefon (0 41 39) 8 19 03 45 oder über die Homepage www.galloway-lauenburg.de