Lauenburg. Kanalsanierung Insgesamt investieren die Stadtbetriebe 24 Millionen Euro in ein modernes Trennsystem

Es ist ein Mammutprojekt, das die Lauenburger Stadtbetriebe da abarbeiten: Bis 2022 sollen alle alten Mischkanäle in der Stadt durch ein modernes Trennsystem ersetzt werden. Bereits 1998 ist damit begonnen worden, seitdem wurden fast 20 Millionen Euro investiert. Ist das Ziel in sechs Jahren erreicht, dann werden insgesamt etwa 24 Millionen Euro in die Lauenburger Kanäle geflossen sein.

Die Zwischenbilanz von Joachim Schöttler, Chef der Stadtbetriebe, ist positiv: „Wir liegen gut im Zeitplan und werden unser Ziel auch erreichen.“ Die Mischkanäle, in denen Regen- und Schmutzwasser zusammen zum Klärwerk flossen, sind bis zu 60 Jahre alt. Auf einer großen Karte ist zu sehen, dass sie in weiten Teilen des Stadtgebietes schon durch ein modernes Trennsystem ersetzt wurden. Damit wird das Regenwasser in Rückhaltebecken und in die Elbe geleitet. Nur noch das Schmutzwasser gelangt ins Klärwerk. Sickergruben gibt es schon heute in Lauenburg nicht mehr.

„Jährlich investieren wir etwa 1,5 Millionen Euro“, sagt Joachim Schöttler. 2016 wurde die Kanalisation im Heideweg und in der Norderstraße erneuert, außerdem mit den Arbeiten am Großen Sandberg begonnen. „Im Heideweg ist die Kanalisation fertig, im Januar oder Februar geht es mit der Erneuerung der Fahrbahn weiter. Das ist dann eine Maßnahme der Stadt“, erklärt Benjamin Plate, Teamleiter Straße und Grün im städtischen Bauamt. Plate fungiert als Bindeglied zu den Stadtbetrieben, denn alle Vorhaben sollen ineinandergreifen. „Aus Kostengründen und damit es nicht zweimal hintereinander zu Behinderungen in einer Straße kommt“, sagt Schöttler.

Auch beim Großen Sandberg wird so verfahren: Die Stadtbetriebe erneuern die Kanalisation, die Stadt mit Mitteln aus der Wiederaufbauhilfe die Fahrbahndecke. Denn der Große Sandberg war beim Elbe-Hochwasser 2013 durch Einsatzfahrzeuge stark belastet worden. „Im unteren Bereich sind die Arbeiten abgeschlossen, jetzt geht es im oberen Bereich weiter“, sagt Plate.

2017 bekommen Berg- und Schulstraße sowie der Kleine Sandberg neue Kanäle. Außerdem wird im Klärwerk der große Ausgleichsbehälter ersetzt, in dem das Abwasser zurückgehalten wird, wenn der Regenanteil aus den Mischkanälen zu groß ist. „Er kann aber nicht unter die Erde gelegt werden, weil unser Klärwerk an der Elbe steht“, erklärt Daniela Mischke, Technische Leiterin bei den Stadtbetrieben. Das Elbewasser würde auf einen tief liegenden Behälter zu viel Druck ausüben – also wird auch der neue Behälter oberirdisch aufgestellt.

Bis 2022 kommen dann noch Windmühlenkamp, ein zweiter Abschnitt von Schmiede- und Mühlenweg, Ginsterweg, Uhrbrook-, Schäfer- und Körtingstraße an die Reihe – dann ist das Mammutprojekt abgeschlossen.

2017 wird es laut Stadtbetriebe-Chef Schöttler keine Gebührenerhöhung geben. 3,15 Euro zahlen die 3500 Lauenburger Haushalte pro Kubikmeter Schmutzwasser. Bei der Niederschlagsgebühr fallen 1,03 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche an. Schöttler: „Das ist ein gutes Niveau, dafür, dass wir in Lauenburg mit der Hanglage keine einfache Situation haben. Das ist nun mal so, wenn man in so einer hübschen Stadt über der Elbe wohnt.“